Nachruf Die Ruhr-Universität trauert um Kurt Biedenkopf

Der ehemalige Rektor ist im Alter von 91 Jahren gestorben.

Die Ruhr-Universität trauert um ihren früheren Rektor. Prof. Dr. Kurt H. Biedenkopf ist am 12. August 2021 im Alter von 91 Jahren gestorben. „Wir denken an Kurt Biedenkopf in großer Dankbarkeit und Anerkennung seiner Lebensleistung. Die Ruhr-Universität Bochum trauert um eine zentrale Persönlichkeit ihrer noch jungen Geschichte. Als Deutschlands jüngster Universitätsrektor übernahm er 1966 die Leitung der RUB und führte sie mit politisch-strategischem Weitblick und akademischer Ruhe gleichermaßen in einer insgesamt bewegten Zeit“, sagt Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich.

Kurt H. Biedenkopf, 1930 in Ludwigshafen geboren, nahm im Oktober 1964 den Ruf auf eine Professur an der Juristischen Fakultät der Ruhr-Universität an, die er bis zum 31. Dezember 1970 innehatte. Während seiner Bochumer Zeit übernahm Kurt Biedenkopf zwischen 1966 und 1967 zunächst das Amt des Dekans seiner Fakultät. Anschließend wurde er zum Rektor gewählt. Während seiner Amtszeit von 1967 bis 1969 war er zwei Jahre lang Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz.

„Biedenkopf-Verfassung“

Seine Amtszeit als Rektor war von den auch auf die junge Ruhr-Universität ausstrahlenden Auswirkungen der Studentenbewegung geprägt und ließ Kurt Biedenkopfs Talent erkennen, sich mit originellen und konstruktiven Ideen in einer unruhigen Phase das Gesetz des Handelns nicht aus der Hand nehmen zu lassen. Er bewies in dieser Zeit seine besonderen Fähigkeiten und gab der Universität eine neue Verfassung. Diese „Biedenkopf-Verfassung“ mit einem viertelparitätisch besetzten Universitätsparlament galt 16 Jahre und wurde erst 1985 als Folge der neuen Hochschulgesetze ersetzt. 1999 wurde Kurt Biedenkopf zum Ehrenbürger der Ruhr-Universität ernannt.

Große Bekanntheit erlangte Kurt Biedenkopf als Politiker. 1973 wurde er Generalsekretär der CDU, 1990 erster Regierungschef des wiedergegründeten Freistaates Sachsen. Biedenkopf blieb bis 2002 sächsischer Ministerpräsident, bei drei Landtagswahlen errang er eine absolute Mehrheit für die CDU.

Veröffentlicht

Montag
16. August 2021
11:14 Uhr

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