Berühmter Shakespeare-Forscher Die RUB trauert um ihren ersten Professor
Als Ulrich Suerbaum nach Bochum kam, gab es hier noch kein einziges Universitätsgebäude. Im Mai 2022 ist „der Erste“ nun verstorben.
Die RUB trauert um Prof. Dr. Ulrich Suerbaum. Der bekannte Anglist und Shakespeare-Forscher war am 17. April 1963 zum ersten Professor an der RUB ernannt worden – zu einer Zeit, als noch keines der heutigen Universitätsgebäude stand. Bereits zwei Jahre vor der Eröffnung der RUB hat Suerbaum zunächst das Englische Seminar aufgebaut, das als erstes die Arbeit an der neu gegründeten Universität aufnahm und die Keimzelle der heutigen Fakultät für Philologie war.
„Ulrich Suerbaum hat diese Universität in ihren Anfangsjahren in außerordentlicher Weise geprägt und als erster berufener Professor maßgeblich dazu beigetragen, dass die Ruhr-Universität sich schnell zu einer sichtbaren und leistungsstraken Institution entwickelt hat“, sagt Rektor Prof. Dr. Martin Paul.
Suerbaum hat sich weltweit als Anglist und Shakespeare-Spezialist einen Namen gemacht, von dem auch das Englische Seminar der RUB und die Stadt Bochum profitierten. Er führte das Englische Seminar zu internationalem Ansehen. So entstand an der RUB dank Suerbaums Einsatz eine der größten Spezialsammlungen für die Shakespeare-Forschung. In mehr als hundert Schriften hat Suerbaum wissenschaftlich Shakespeare, die englische Renaissance, aber auch Kriminalliteratur und Science Fiction behandelt. Er ist der RUB trotz mehrerer Rufe bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 treu geblieben.
Shakespeare-Stadt Bochum
Als Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses und späterer Präsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft West hat er viel zur internationalen Sichtbarkeit der Bochumer Anglistik und zur Verbindung zwischen RUB und Stadt Bochum beigetragen. Dafür wurde ihm unter anderem der Ehrenring der Stadt Bochum verliehen. Suerbaum hat erheblich dazu beigetragen, dass über die Jahrzehnte ein enges Geflecht zwischen der Stadt, dem Schauspielhaus und der Universität gewachsen ist, was den Ruf Bochums als Shakespeare-Stadt gefestigt hat.