IT-Sicherheit Die Forschungsreise „Möglichmacher“ legt Halt in Bochum ein

NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen erhielt an der RUB einen Einblick in die aktuelle IT-Sicherheitsforschung.

Ob die Hackerangriffe auf den deutschen Bundestag im Jahr 2015 oder die Cyberattacke auf einen kommunalen IT-Dienstleister, der im Herbst 2021 die Übermittlung der aktuellen Corona-Zahlen über Wochen lahmlegte: Cyber-Angriffe werden immer ausgefeilter. Daher sind wir in einer mobilen, digitalisierten Gesellschaft auf eine sichere IT-Infrastruktur angewiesen. Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen informierte sich am 24. Januar 2022 an der sechsten Station ihrer Forschungsreise „#Möglichmacher“ am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI) der RUB und dem dort eingebetteten Exzellenzcluster „CASA: Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries“ über die Vielfalt der Spitzenforschung und welchen Beitrag sie zu einer sicheren Zukunft leistet.

Akademischer Schwerpunkt in der internationalen und nationalen Spitzenforschung

„Auf dem Gebiet der IT-Sicherheit hat sich mit dem HGI und dem Exzellenzcluster CASA an der Ruhr-Universität Bochum ein akademischer Schwerpunkt in der internationalen und nationalen Spitzenforschung entwickelt“, begrüßte Rektor Prof. Dr. Martin Paul die Ministerin auf dem Campus. Während einer Vortragsrunde erhielt sie einen Einblick in die interdisziplinäre Forschungsarbeit und die Entwicklung des ITS-Standorts Bochum und kam dabei in Kontakt mit den Forschenden. Zu Gast war sie im Gebäude „der jüngsten Informatik-Fakultät Deutschlands“, wie Gründungsdekan Prof. Dr. Alexander May betonte.

Wie der wissenschaftliche Nachwuchs im Exzellenzcluster CASA, dem einzigen deutschen Exzellenzcluster im Bereich der IT-Sicherheit, nachhaltige Gegenmaßnahmen für die Herausforderungen einer digitalen Zukunft erforscht, stellte CASA-Sprecher Prof. Dr. Eike Kiltz vor. Einer dieser Forscher ist Thorsten Eisenhofer. Der IT-Sicherheitsforscher demonstrierte der Wissenschaftsministerin, wie Sprachassistenten so manipuliert werden können, dass sie über Audiosignale eine versteckte Botschaft und Befehle wahrnehmen. „Wir müssen in der IT-Sicherheitsforschung immer einen Schritt voraus sein, um Schwachstellen rechtzeitig herauszustellen und dann auch die Unternehmen darauf aufmerksam machen“, so Thorsten Eisenhofer.

„Bochum ist ein internationales Zentrum für IT-Sicherheit.“


Isabel Pfeiffer-Poensgen

An einer weiteren Station lernte Ministerin Pfeiffer-Poensgen das Forschungskolleg „SecHuman“ kennen, welches auf einem innovativen Tandemkonzept beruht und zum Ausbau der interdisziplinären Sicherheitsforschung beiträgt. Auch am Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre (MPI-SP) befassen sich junge Forschende mit interdisziplinären Fragestellungen, wie Gründungsdirektor Prof. Dr. Christof Paar exemplarisch an einem Forschungsprojekt über Raketensilos aufzeigte. „Mit dem Horst-Görtz-Institut der Ruhr-Universität und dem Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre ist Bochum ein internationales Zentrum für IT-Sicherheit, das weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinausstrahlt“, zeigt sich Ministerin Pfeiffer-Poensgen beeindruckt.

„Die Institute in Bochum sind hervorragende Beispiele dafür, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Ideen und Projekten das Leben der Menschen in unserem Land verändern: Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichsten Disziplinen bündeln hier ihre Expertise, um gemeinsam gesellschaftlich hoch relevante Themen wie etwa die Sicherheit von cloudbasierten Sprachassistenten oder Systemen für autonomes Fahren zu bearbeiten. Die Ergebnisse und Lösungen, die sie dabei erzielen, kommen nicht nur der Wissenschaft, sondern den Menschen in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus zugute“, resümierte Isabel Pfeiffer-Poensgen bei ihrem Besuch.

#Möglichmacher

Auf ihrer Forschungsreise „#Möglichmacher“ besucht Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen acht Standorte der Spitzenforschung in ganz Nordrhein-Westfalen. Ein Filmteam begleitet die Besuche und stellt die jeweiligen Forschungseinrichtungen und ihre Schwerpunkte vor. An der RUB fanden die Dreharbeiten am HGI statt. Beteiligt waren unter anderem HGI-Sprecher Prof. Dr. Tim Güneysu, Nachwuchswissenschaftler Thorsten Eisenhofer und CASA-Sprecherin Prof. Dr. Angela Sasse.

Veröffentlicht

Mittwoch
26. Januar 2022
16:24 Uhr

Von

Barbara-Henrika Alfing

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