Buchveröffentlichung Handbuch für professionelle Jura-Lehre
Wie bringt man Studierenden der Rechtswissenschaft die große Fülle an Lehrinhalten näher, die sie für ihren Beruf benötigen? Diese Frage diskutieren Julian Krüper und über vierzig Autoren.
„Als Grundlage für ihre spätere Tätigkeit müssen Studierende der Rechtswissenschaft nicht nur sehr große Mengen an Stoff und juristischer Methode, sondern auch eine ganz spezielle Sicht der Welt lernen. Eine professionelle Reflexion über die Lehre findet in der Breite des Faches aber noch nicht statt“, bedauert Prof. Dr. Julian Krüper, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Verfassungstheorie und interdisziplinäre Rechtsforschung an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Stattdessen werde Lehre nicht selten nur intuitiv betrieben. Mit dem Ziel, eine Professionalisierung der juristischen Lehre an den Hochschulen zu bewirken, hat er das Buch „Rechtswissenschaft lehren“ herausgegeben.
Das mit 1.342 Seiten sehr umfangreiche Werk richtet sich an Dozierende der Rechtswissenschaft. „Die Frage, wie ich lehre, ist nichts nachgelagertes, sondern dient zugleich der Reflexion über das eigene wissenschaftliche Arbeiten und den Gegenstand des eigenen Fachs“ erläutert Krüper und fügt hinzu: „Mit dem Buch möchten wir auf die Breite der damit verbundenen Themen hinweisen und Reflexionsangebote machen, sowie Anschluss an neuere hochschuldidaktische Forschungsdiskussionen finden“.
Von allgemeinen Betrachtungen der Wissenschaftstheorie und der Strukturen juristischen Wissens führt das Buch über die Rechtsdidaktik bis hin zu verschiedenen Methoden der Lehre, die ausführlich dargestellt werden.
Vergleichbare professionelle Standards für Forschung und Lehre
Gemeinsam mit über 40 Autoren hat Julian Krüper die bisherigen Erkenntnisse zur juristischen Fachdidaktik zusammengetragen, fortentwickelt und kritisch reflektiert. Neben ihm sind von der Juristischen Fakultät der RUB auch Prof. Dr. Ingke Goeckenjan, Prof. Dr. Fabian Klinck und Prof. Dr. Arndt Kiehnle beteiligt. „In der Lehre müssen vergleichbare professionelle Standards gelten wie in der Forschung. Das Buch ist unser Beitrag dazu, dies umzusetzen“, sagt Krüper.