Bei den studentischen Initiativprojekten können sich Studierende mit ihren Ideen in Studium und Lehre einbringen und gemeinsam Projekte erarbeiten. © RUB, Marquard

Studentische Projekte Mit der App über den Campus oder sicher in der Finanzwelt

Studierende können Lehre und Studium mit den studentischen Initiativprojekten kreativ und innovativ mitgestalten.

Sich mit eigenen Ideen in Lehre und Studium einbringen – das ist möglich mit den studentischen Initiativprojekten. Zwei davon starten im Sommer 2022. „Gefragt sind dabei eigene Ideen der Studierenden für Aktivitäten und Veranstaltungen, um das Studium interessanter zu machen. Studierende können sich so selbst für Lehre und Studium stark machen und für andere Studierende interessante Projekte schaffen“, sagt Dr. Andrea Koch-Thiele vom Institut für Erziehungswissenschaft.

Mit der App gemeinsam über den Campus

Tim Steczka und Tim Noack arbeiten gemeinsam an ihrem Projekt Campustours. Tim Steczka studiert Politik-, Wirtschaftswissenschaft und Philosophie. Tim Noack studiert Sportwissenschaft. Gemeinsam hatten sie die Idee, Studierenden das Einleben auf dem Campus zu erleichtern. Dazu erstellen sie interaktive Campustouren, die leicht über eine App zugänglich sind. „Durch Corona kennen viele Studierende weder den Campus noch ihre Kommilitonen. Wir wollen dafür sorgen, dass sich das ändert und die Studierenden gemeinsam den Campus erkunden und miteinander in den Austausch kommen. Sie sollen erfahren, was den Campus lebenswert macht“, erklärt Steczka das Projekt.

Mit der App werden verschiedene Touren über den Campus angeboten, denen Nutzer dann folgen können. Außerdem kann man die Touren in Gruppen durchführen. „Die Touren sollen mehrsprachig und barrierefrei sein, sodass möglichst viele Personen sie nutzen können“, erklärt Noack. Noch sind nicht alle Touren fertiggestellt, aber die beiden Studenten sind zuversichtlich, dass sie im Sommersemester 2022 genutzt werden können. „Wir sprechen gerade unter anderem mit der Universitätsbibliothek und dem Hochschulsport. Zudem müssen noch rechtliche Fragen geklärt werden“, sagt Steczka. „Aber die Studierenden müssen ja auch erstmal ankommen. Die Erstsemester stellen ihre Stundenpläne zusammen und dann ist so eine App eine schöne Ergänzung, um sich einzufinden“, ergänzt Andrea Koch-Thiele.

Simulationsbasiertes Projekt zum Thema private Finanzen

Kiram Iqbal, Nils Pitlinski und Vassilios Iossifidis haben ein Blockseminar mit dem Titel „Management of private finance – investing cryptos in practice“ entwickelt. „Ich selbst habe im Sommersemester 2019 den Kurs Digital Marketing in practice belegt, welches auch ein Teil des studentischen Ideenwettbewerbs war. Ich fand es faszinierend, dass Studierende die Möglichkeit haben, Kurse zu konzipieren für wichtige Themen, die im Studium nicht behandelt werden“, sagt Iqbal. „Das Thema private Finanzen wird in Schule und Studium selten gelehrt. Selbst im Studium der Wirtschaftswissenschaft wird dieses Thema nicht berücksichtigt. Wir befassen uns eher mit unternehmerischen Finanzen. Deshalb haben wir uns zusammengesetzt und ein Modul konzipiert. Unser Ziel ist es, einen Kurskonzept zu entwickeln, welches nachhaltig in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft etabliert werden kann. Aber unser Seminar richtet sich ausdrücklich nicht nur an Studierende der Wirtschaftswissenschaft“, sagt Iqbal. Alle Bachelorstudierenden, die sich für private Finanzen interessieren, können teilnehmen und damit eine finanzielle Grundbildung erlangen.

Experten und Expertinnen aus den Bereichen Immobilienfinanzierung, Blockchain-Technologie, Rechtswissenschaft, Finanzberatung oder auch Portfoliomanagement sind als Kooperationspartner am Seminar beteiligt. „Das Blockseminar dauert eine Woche und danach gibt es eine Übungsphase mit Wallets für die Teilnehmenden, um das Gelernte zu erproben“, sagt Kiram Iqbal. Studierende sollen nach dem Kurs ein Grundverständnis für private Finanzen erlangt haben und reflektiert eigene Entscheidungen treffen können. Dafür werden die Teilnehmenden auch auf eigene psychologische Fehler, sogenanntes Behavioral Finance, und Anreizsysteme der Finanzberatung hingewiesen. „Wir müssen noch ein paar Inhalte konkretisieren und können dann mit der Anmeldung für das Blockseminar starten“, sagt Iqbal. Das Projekt wurde unterstützt von Prof. Dr. Matthias Weiß vom Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Transformation, Prof. Dr. Stephan Paul vom Lehrstuhl für Finanzierung und Kreditwirtschaft und Dr. Andreas Bonse vom Zentrum für Ökonomische Bildung. Die Anmeldung für das Sommersemester 2022 ist bis zum 15. April 2022 möglich.

Projektmanagement will gelernt sein

Studierende können sich außerdem bei dem Blockseminar „Das A-Z des Projektmanagements“ Wissen aneignen. Angeboten wird das Seminar von Andrea Koch-Thiele als Veranstaltung oder als Modul im Optionalbereich. „Kenntnisse im Projektmanagement sind inzwischen sehr wichtig geworden. Sie finden nicht nur im Beruf Anwendung, auch beim Ehrenamt oder bei der Organisation von studentischen Projekten helfen diese Kenntnisse“, sagt Koch-Thiele.

Das Seminar ist interdisziplinär und richtet sich an Bachelorstudierende. Zunächst werden die Methoden des Projektmanagements von der Entwicklung eines Vorhabens, über die Planung, Organisation und Steuerung bis hin zur Evaluation und Dokumentation erlernt. Dann folgt die praktische Erprobung des erlernten Wissens in studentischen Projekten oder Initiativen.

Veröffentlicht

Freitag
01. April 2022
09:42 Uhr

Von

Katrin Heyer

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