Förderung Rund 1,8 Millionen Euro für neue Lehrkonzepte aus dem Ruhrgebiet
Allein 600.000 Euro gehen an die Geschichtswissenschaft der RUB.
Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre unterstützt mit dem Programm Freiraum 2022 neue Lehrkonzepte und fördert auch vier RUB-Projekte mit rund 1.480.000 Euro. Ein Projekt der Universitätsallianz Ruhr, an dem die RUB beteiligt ist, erhält 300.000 Euro.
Lebensgeschichtliche Interviews in der Lehre
Das Projekt „Forschendes Lernen mit Oral History“ erhält mit etwa 600.000 Euro von allen RUB-Projekten die größte Fördersumme. Ziel von Prof. Dr. Juliane Czierpka ist es damit, audiovisuelle lebensgeschichtliche Zeitzeugen-Erzählungen, also Oral History, in den fünf geschichtswissenschaftlichen Studiengängen der RUB als Methode und Quellengattung in die Lehre zu integrieren.
Hierzu werden Selbstlerneinheiten für Studierende konzipiert und evaluiert, die nach Projektabschluss allen Lehrenden des Historischen Instituts zur Verfügung stehen. Lehrende können dann auf Grundlage ihrer jeweiligen Spezialgebiete gemeinsam mit den Studierenden Oral History Interviews planen, erheben und auswerten. Studierende erlernen damit im Studium eine Forschungsmethode und Kompetenzen, auf die sie im späteren Beruf in der Schule oder einer geschichtskulturellen Institution zurückgreifen können.
Inklusive Perspektiven
Im Projekt „Integration von Design Science und Positive Computing für eine Inklusive Welt – Eine Service-Learning-Kooperation zwischen Universität und Fachhochschule“ kooperieren Prof. Dr. Christian Meske vom Institut für Arbeitswissenschaft der RUB und Aysegül Dogangün vom Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr-West (HRW). Mit einem Lehrmodul möchten sie inklusive Perspektiven in Designprozesse einbringen und somit Studierende bereits im Studium für Bedürfnisse unterschiedlicher Userinnen und User sensibilisieren. Die Fördersumme beträgt rund 360.000 Euro, die auf die HRW und die RUB verteilt werden.
Praxis und Forschung in der Medienwissenschaft
Mit einer Gastprofessur, innovativen Seminarformen und Lehrmaterialien sollen im Projekt Medienpraxiswissen Theorie und Praxis in den medienwissenschaftlichen Studiengängen der RUB verzahnt werden. Der Fokus der zu entwickelnden Lehrveranstaltungen liegt auf der Vermittlung von Praxiswissen in Data Literacy. Geplant sind zum Beispiel Grundkurse Programmieren oder Datenvisualisierung für Geisteswissenschaftler*innen. Prof. Dr. Florian Sprenger und Prof. Dr. Johannes Paßmann vom Institut für Medienwissenschaft leiten das Projekt. Die Förderung beträgt knapp 300.000 Euro.
Schule von Morgen
Im Projekt „Re-Thinking Education: Unterwegs zur Schule von morgen“ von der Professional School of Education und Lehramts-Studierenden der RUB können Studierende erfolgreiche schulische Praxis kennenlernen und eine Vision der Schule von Morgen entwickeln. Dafür entstehen virtuelle und reale Austauschmöglichkeiten mit kooperierenden internationalen Universitäten und Schulen, um die Lehrerbildung und Unterrichtspraxis in europäischen Partnerländern erfahrbar zu machen. Themenschwerpunkt soll dabei Bildung für Nachhaltige Entwicklung sein. Das Projekt wird mit rund 220.000 Euro gefördert.
Mentoring für Innovation
Elf Akteure der Universitätsallianz Ruhr haben sich im Projekt „Interdisziplinäres Mentoring für Innovation“ zusammengeschlossen, um Innovationen aus den drei beteiligten Hochschulen heraus zu begleiten. Von der RUB werden die Lehrstühle von Prof. Dr. Christian Meske, Prof. Dr. Matthias Weiss, Prof. Dr. Jens Pöppelbuß sowie der Makerspace ihre interdisziplinären Kompetenzen in das von der Universität Duisburg-Essen geleitete Projekt einbringen. Es wird ein strukturierter Innovationsprozess gestaltet, in dem Studierende von den Akteuren als Mentor*innen begleitet werden. Die Fördersumme beträgt 300.000 Euro.