NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen mit den Kooperationspartnern: Die Rektoren Axel Schölmerich (links) und Yaroslav Kuzminov haben die deutsch-russische Zusammenarbeit in mehreren Fächern vertieft.
© Mikhail Dmitriev / HSE

Universitätsallianz Ruhr Großer Bahnhof in Moskau

Das Verbindungsbüro in Russland wird zehn – zum Jubiläum gibt es zwei neue Kooperationen und einen Science Day.

Der zehnte Geburtstag des Moskauer Verbindungsbüros der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) ist groß gefeiert worden. Gemeinsam mit NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen hat eine 24-köpfige Delegation der drei Allianzuniversitäten die russische Hauptstadt besucht. Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) und die Technische Universität (TU) Dortmund haben am 8. April 2019 Kooperationen mit Partneruniversitäten geschlossen. Die Universität Duisburg-Essen (UDE) und die RUB richten am 9. April mit weiteren Partnern einen Science Day in Moskau aus.

Für Ministerin Pfeiffer-Poensgen war das Jubiläum Anlass, die Arbeit des Büros, die neuen, erst kürzlich bezogenen Räume und die Menschen vor Ort kennenzulernen. „Zu zehn Jahre Liaison-Office Moskau gratuliere ich Ihnen herzlich und vor allem zu dem, was es heute ist: ein Leuchtturmprojekt für die Internationalisierung der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. Es freut mich als Wissenschaftsministerin sehr, wenn die internationale Vernetzung nordrhein-westfälischer Hochschulen so erfolgreich gelingt. Denn um den Wissenschafts- und Forschungsstandort des Landes weiter zu stärken, brauchen wir den internationalen Austausch“, sagte sie.

Zusammenarbeit in Geistes-, Gesellschaftswissenschaften und Mathematik

Die RUB unterhält bereits seit Jahren auf unterschiedlichen Ebenen Kooperationen mit der National Research University Higher School of Economics (HSE University) in Moskau – beispielsweise in der Philosophie, der Slavistik, der Mathematik und im Rahmen des internationalen Projekts „Netzwerkuniversität“ mit dem Goethe-Institut Moskau. Eine Kooperation in der Wirtschaftswissenschaft und anderen Wissenschaften bahnt sich an. Die verschiedenen Aktivitäten werden nun durch einen Kooperationsvertrag gebündelt. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von Prof. Dr. Yaroslav Kuzminov, Rektor der HSE University, und von Prof. Dr. Axel Schölmerich, Rektor der RUB, im Beisein der Ministerin.

Zusammenarbeit in den Ingenieurwissenschaften

An der Nationalen Forschungsuniversität für Nukleare Technologie (MEPHI) unterzeichneten die TU Dortmund und die MEPHI ein Memorandum of Understanding, das die Zusammenarbeit der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund mit der Fakultät für nukleare Physik und Ingenieurwesen der MEPHI stärkt und weiter ausbaut. „Im Fokus der Vereinbarung stehen der Austausch von Studierenden und Forschenden sowie gemeinsame Lehr- und Forschungsprojekte“, sagte Prof. Dr. Insa Melle, Prorektorin Studium der TU Dortmund, die die Vereinbarung unterzeichnete. Die Kooperation mit russischen Partnern habe Tradition an der TU Dortmund: Seit 2015 gibt es einen deutsch-russischen Sonderforschungsbereich in der Physik und seit den 1990er-Jahren wird der Studierendenaustausch mit der Southern Federal University, der ehemaligen Universität Rostow-am-Don, gelebt.

Science Day: Abwasser und Abfall

Technologien zur Behandlung von Abwasser und Abfall stehen im Mittelpunkt des deutsch-russischen Science Day am 9. April. Die Vortrags- und Netzwerkveranstaltung stellt anwendungsnahe Forschungsthemen nordrhein-westfälischer Hochschulen vor. Ziel ist, neue russische Partner für künftige Kooperationen im Bereich der Umwelttechnologien zu finden.

Vor Ort sind Wissenschaftler der UDE, der RUB sowie der Westfälischen Hochschule, der Hochschule Rhein-Waal und des Unternehmensforums Zenit. Hier treffen sie auf Kollegen der National Research University Moscow State University of Civil Engineering, der Nizhny Novgorod State University of Architecture and Civil Engineering und des Föderalen Forschungszentrums „Grundlagen der Biotechnologie“ der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Der Moskau-Besuch dient auch als Vorbereitung einer Sommerschule für russische und deutsche Nachwuchswissenschaftler im Jahr 2020, für die engagierte Partner gesucht werden.

Das Liaison Office Moskau

Das Liaison Office Moskau wurde im März 2009 vom damaligen NRW-Wissenschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart eröffnet. Unter Federführung von Prof. Dr. Ilya Eremin als wissenschaftlicher Direktor und Elena Resch, International Office der RUB, als Büroleiterin sitzt das Verbindungsbüro im selben Haus wie das Vertretungsbüro des Kultur- und Wissenschaftsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen und ist Mitglied im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus. Ziel ist es, die drei Partneruniversitäten der UA Ruhr auch in Russland und der Region Osteuropa-Zentralasien zu vertreten, das Ruhrgebiet als innovativen Forschungs- und Wissenschaftsstandort vor Ort bekannter und sichtbar zu machen sowie den internationalen Austausch zwischen Ost und West zu fördern.

Über die UA Ruhr

Seit 2007 arbeiten die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

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Veröffentlicht

Dienstag
09. April 2019
10:39 Uhr

Von

Jens Wylkop

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