BRAIN DAY Das Gehirn besser verstehen
Ein Nachmittag im Zeichen der Bochumer Neurowissenschaften mit Vorträgen, Informationen und Mitmachaktionen – dieses Jahr erstmalig als Online-Veranstaltung.
Von der Grundlagenforschung bis zur Therapie – die virtuellen Besucherinnen und Besucher des Brain Day lernen das komplexeste menschliche Organ von einer ganz neuen Seite kennen: Am 29. September 2021 dreht sich beim Sonderforschungsbereich (SFB) 874 an der RUB alles um das Gehirn. Von technischen Brain Hacks, über erfolgreiche Hirntumortherapien, bis hin zu musikalischer Gehirnakrobatik – die Brain-Day-Gäste erwartet zwischen 13.30 und 17.30 Uhr ein buntes Programm aus Vorträgen und Mitmach-Aktionen rund um aktuelle Themen aus den Neurowissenschaften. Ergänzt wird die Agenda durch spannende Blicke hinter die Kulissen und direkt in die Labore des Sonderforschungsbereichs.
Brain Hacks, erfolgreiche Hirntumortherapien und Schmerzmechanismen
Im ersten Vortrag beantwortet Privatdozent Dr. Dirk Jancke vom Institut für Neuroinformatik der RUB die Frage, welche Zugriffsmöglichkeiten wir auf unsere Gehirnaktivität haben. Im Beitrag werden einige grundlegende neurophysiologische Verfahren dargestellt, die helfen, sich mithilfe dieser Brain Hacks der Sprache des Gehirns zu nähern. Anschließend spricht Prof. Dr. Georg Juckel von der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum über Mikroglia-Zellen als Gesundheitswächter im Gehirn und ihre Bedeutung für Schizophrenie und bipolare Störungen.
Am Nachmittag berichtet Prof. Dr. Elena Enax-Krumova von der Neurologischen Klinik und Poliklinik des BG-Universitätsklinikums Bergmannsheil Bochum, wie die Kenntnisse der Schmerzmechanismen zur besseren Schmerztherapie beitragen können. Den Abschluss des Programms bildet ein Vortrag von Prof. Dr. Uwe Schlegel von der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum zum Thema „Erfolgreiche Hirntumortherapien – Welche Auswirkungen haben sie auf Gedächtnis und Persönlichkeit?“.
Akrobatik fürs Gehirn
Zwischen den Vorträgen gibt es ein Rahmenprogramm: Alle Gäste sind eingeladen, ihr generatives Gedächtnis auf die Probe zu stellen. In einer Demonstration zeigt Prof. Dr. Sen Cheng vom Lehrstuhl für Computational Neuroscience am Institut für Neuroinformatik der RUB, dass das Gedächtnis Erinnerungen gar nicht so gut speichern kann und auch nicht muss.
Der Musiker Michael Bradke sammelt, bewahrt und entwickelt seit 20 Jahren klingende Fundstücke aus aller Welt. Beim Brain Day 2021 nimmt der Erfinder des Mobilen Musik-Museums alle Besucherinnen und Besucher mit auf eine musikalische Reise und veranschaulicht mit einfachen Mitteln, wie Rhythmus und Melodien auf die Wahrnehmung der Menschen wirken.
Virtuelle Laborbesuche
Was den Gästen des Brain Day sonst verborgen bleibt, wird dieses Jahr online sichtbar. Das SFB-Team gewährt einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Sonderforschungsbereichs und nimmt die Gäste mit in zwei Labore, in denen auf ganz unterschiedliche Weise neurowissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet werden: zum Stresstest ins Labor von Prof. Dr. Oliver T. Wolf und in die faszinierende Welt der Rabenvögel am Lehrstuhl von Prof. Dr. Jonas Rose.