Ernst-Zander-Preis Gewinne in der Energiewirtschaft und einheitliche Finanzberichte
Diese Promotionen in der Wirtschaftswissenschaft waren 2018 preiswürdig.
Für ihre Promotionen in der Wirtschaftswissenschaft haben Dr. Nadine Guba und Dr. Omar Barekzai den Ernst-Zander-Preis 2018 erhalten. Sie nahmen die Auszeichnung am 4. Mai 2018 an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) entgegen. Guba promovierte zu Optimierungspotenzialen in der Energiewirtschaft am RUB-Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensforschung und Rechnungswesen, den Prof. Dr. Brigitte Werners leitet. Barekzai fertigte seine Doktorarbeit über die Wechselwirkungen von Kapitalmarkt, Unternehmensfinanzierung und Finanzberichterstattung am Bochumer Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung unter Leitung von Prof. Dr. Bernhard Pellens an.
Maximale Erlöse in der Energiewirtschaft
Durch neu entstandene Großhandelsmärkte können Unternehmen in der Energiewirtschaft zusätzliche Erlöse erzielen. Industrie- und Gewerbeunternehmen hingegen müssen trotz gestiegener Strom- und Gaspreise wettbewerbsfähig bleiben. Wie Betriebe sich möglichst effizient an die neuen Rahmenbedingungen anpassen können, untersuchte Nadine Guba in ihrer Promotion am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, an dem sie inzwischen als Postdoktorandin tätig ist.
Guba analysierte zum einen Strategien, wie Industrie- und Gewerbekunden ihre Kosten für die Energiebeschaffung reduzieren können. Zum anderen untersuchte sie, wie Unternehmen in der Energiewirtschaft Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen betreiben müssen, um die Erlöse daraus zu maximieren. Sie zeigte beispielsweise, dass die Anlagen wirtschaftlicher sind, wenn die damit erzeugte Energie auf mehreren Märkten gehandelt wird. Für die behandelten Fragen entwickelte Nadine Guba basierend auf mathematischen Modellen Handlungsempfehlungen, mit denen betroffene Unternehmen optimale Entscheidungen treffen können.
Internationale Normen für Finanzberichterstattung
Wenn Firmen auf Kapital angewiesen sind, können sie dies zum Beispiel von Eigentümern bekommen, die in das Unternehmen investieren und dafür am Gewinn beteiligt werden. Unternehmensmanager haben jedoch einen Informationsvorsprung vor Kapitalgebern; diesen können sie nutzen, um eigene Gewinne zu maximieren und das Geld der Kapitalgeber zu deren Nachteil einzusetzen. Kapitalgeber fordern daher von Unternehmen eine detaillierte Finanzberichterstattung, um ihren Informationsnachteil zu reduzieren.
Da die Kapitalmärkte zunehmend internationaler werden, ist eine einheitliche Sprache bei der Finanzberichterstattung erforderlich. In sogenannten Rechnungslegungsnormen ist festgelegt, wie ein Unternehmen Rechenschaft über die verwendeten finanziellen Mittel abgeben sollte. Ziel ist es, eine einzige weltweit anerkannte Rechnungslegungsnorm zu erreichen.
In seiner Doktorarbeit am Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung analysierte Omar Barekzai die Wechselwirkungen zwischen Kapitalmarkt, Unternehmensfinanzierung und Finanzberichterstattungen im Kontext internationaler Rechnungslegungsnormen. Inzwischen arbeitet er in der Unternehmensberatung.