Philosophie Sofja-Kovalevskaja-Preis an Hitoshi Omori
Widersprüche sind in der nichtklassischen Logik nicht unerwünscht.
An der Schnittstelle von Philosophie und Mathematik forscht Dr. Hitoshi Omori, der mit dem Sofja-Kovalevskaja-Preis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgezeichnet worden ist. Seine Arbeit, die er am Lehrstuhl für Logik und Erkenntnistheorie von Prof. Dr. Heinrich Wansing an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) durchführen wird, wird mit 1,59 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre gefördert.
Widersprüche willkommen
In der klassischen Logik gilt der Grundsatz, dass aus logisch Falschem Beliebiges folgt. Widersprüchliche Annahmen trivialisieren damit allerdings die Beziehung der gültigen Schlussfolgerung. Hitoshi Omori gilt als Experte für nichtklassische Logiken, insbesondere für Logiken, deren Folgerungsbeziehung Widersprüche toleriert. Es geht darum zu untersuchen, wie auf Basis widersprüchlicher Information, mit der wir oftmals konfrontiert werden, Argumentationen und nichttriviale Theorien aufgebaut werden können. Dies erfordert ein umfassendes Verständnis Inkonsistenz toleranter, sogenannter parakonsistenter Logiken.
Mit dem Sofja-Kovalevskaja-Preis wird Hitoshi Omori an der RUB unter anderem daran arbeiten, ein systematisches Verständnis parakonsistenter Logiken zu entwickeln und Bezüge zur Philosophiegeschichte zu untersuchen.