In der Sputteranlage der RUB können gezielt neue Materialien erzeugt werden.
© RUB, Marquard

Zukunftscluster-Initiative Neue Materialien für grüne Technologien

Ein Team der Universitätsallianz ist unter den Finalisten des hochdotierten Wettbewerbs.

Im Rhein-Ruhr-Gebiet neue Materialien und Technologien für eine nachhaltige Energieversorgung entwickeln – und sie dann schnell auf den Markt bringen: Das ist das Ziel eines Zukunftsclusters, getragen von Akteuren der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr). Im Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums ist das Projekt unter den Finalisten, die um eine maximal neun Jahre lange Förderung mit bis zu 5 Millionen Euro pro Jahr konkurrieren.

Koordinatoren des Projekts sind die Universität Duisburg-Essen (UDE), die Ruhr-Universität Bochum (RUB) und das Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT). In der Initiative „Clusters 4 Future“ des Bundesforschungsministeriums ist es unter den 16 Finalisten aus 137 eingereichten Konzepten bundesweit.

Nicht mehr jeder für sich forschen

Über den Tellerrand gucken ist das erklärte Ziel von Wisdom4E, kurz für „Wissensbasiertes Design komplexer Materialien und Systeme für nachhaltige elektrochemische Energiespeicherung und -wandlung“: „Bisher werden vielversprechende Entwicklungen von Funktionsmaterialien für die Energiewandlung und -speicherung meist einzeln betrachtet“, erklärt Prof. Dr. Christof Schulz (UDE). „Wir wollen dagegen Forschungsfelder verknüpfen und zudem Wirtschaft, Politik und Gesellschaft mit ins Boot holen.“ Indem so von Anfang an auch rechtliche und politische Rahmenbedingungen bedacht werden, ist ein Produkt schneller auf dem Markt.

„Beispielsweise haben wir gemeinsam ein Patent zu neuartigen Materialien entwickelt, aus denen nun schnell hochaktive Katalysatoren und Batteriekomponenten werden sollen. Der Herausforderung, aus der unendlichen Zahl möglicher Materialkombinationen die besten zu identifizieren, können wir nur mit neuen Methoden begegnen“, so Prof. Dr. Alfred Ludwig von der RUB.

Weitere Akteure aus der Region willkommen

Drei Entwicklungslinien sind es, die innerhalb von Wisdom4E verfolgt werden: Um Wasserstoff künftig als grüne Energiequelle nutzen zu können, sind nachhaltige und effiziente Katalysatormaterialien im industriellen Maßstab nötig. Ebenfalls um Katalysatoren und zudem um Elektroden geht es beim Recycling von CO2: Wird Kohlenstoffdioxid bereits direkt nach seiner Entstehung in Wertstoffe wie Flugbenzin und Grundchemikalien umgewandelt, entweicht das Treibhausgas nicht in die Atmosphäre – eine Win-win-Situation. Als dritter Aspekt stehen neue Materialien und Elektroden für leistungsfähige Batterien auf der Agenda.

Anfang 2021 wird feststehen, ob Wisdom4E als eines von voraussichtlich sieben Zukunftsclustern gefördert wird. „Schon jetzt arbeitet die Initiative mit vielen Partnern aus Wissenschaft und Industrie zusammen. Weitere Akteure, insbesondere Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen, wollen wir aktiv einbinden, um die wissenschaftlichen Ergebnisse in die industrielle Umsetzung zu bekommen“, betont Prof. Dr. Angelika Heinzel (ZBT).

Pressekontakt

Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann
Analytische Chemie
Zentrum für Elektrochemie
Fakultät für Chemie und Biochemie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 26200
E Mail: wolfgang.schuhmann@rub.de

Prof. Dr. Alfred Ludwig
Lehrstuhl für Neue Materialien und Grenzflächen
Institut für Werkstoffe
Fakultät für Maschinenbau
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 27492
E Mail: alfred.ludwig@rub.de

Prof. Dr. Angelika Heinzel
Zentrum für BrennstoffzellenTechnik
Tel.: +49 203 7598 4225
E Mail: a.heinzel@zbt.de

Über die Universitätsallianz

Seit 2007 arbeiten die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen unter dem Dach der Universitätsllianz Ruhr (UA Ruhr) strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

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Veröffentlicht

Donnerstag
27. Februar 2020
12:27 Uhr

Von

UDE
Birte Vierjahn

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