Los geht es in die Gründung. Ideenwettbewerb und Workshops helfen dabei. © RUB, Marquard

Lernplattform entwickelt Unternehmerisches Handeln bei Jugendlichen auf EU-Ebene fördern

Nach wie vor sind viele Jugendliche in Europa arbeitslos. Ein internationales Team arbeitet an Konzepten, die junge Menschen besser auf den Arbeitsmarkt vorbereiten sollen, und sucht Mentoren, Experten und Mentees.

Ein internationales Forschungsteam hat eine Lernplattform entwickelt, die unternehmerisches Denken und Handeln bei Jugendlichen sowie deren digitalen Kompetenzen über die Ländergrenzen in Europa hinweg fördert. Sie ist im Projekt „Karriere 4.0“ entstanden, finanziert durch die Europäische Union im Rahmen des Programms „Erasmus plus – Strategische Partnerschaften“, und steht ab sofort zu Verfügung. Interessierte Jugendliche oder Jugendgruppen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren sowie Mentoren und Experten können sich bis zum 1. Februar 2021 bei den Projektverantwortlichen in den jeweiligen EU-Ländern melden, um die Lernplattform zu nutzen. In Deutschland ist Prof. Dr. Martin Kröll vom Institut für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum Ansprechpartner.

„Insbesondere vor dem Hintergrund der Covid-19 Krise-kann die Best-Practice-basierte Lernplattform einen großen Mehrwert zur beruflichen Aus- und Weiterbildung und Berufsorientierung auf europäischer Ebene bieten“, sagt Martin Kröll, Projektleiter von Karriere 4.0.

Mithilfe des neuen, bereits erprobten Tools erfahren Jugendliche in Begleitung der Mentorinnen und Mentoren, wie sie eine nachhaltige berufliche Perspektive entwickeln oder eine neue marktfähige Dienstleistung kreieren und auf dem Markt durchsetzen können. Jugendliche erhalten über die Lernplattform konstruktives, professionelles und praxisnahes Feedback. Mentoren leisten einen entscheidenden Beitrag, damit sich die Jugendlichen in der Arbeitswelt besser orientieren können.

Lernen mithilfe von agilen Managementmethoden

Das Konzept orientiert sich an Methoden des agilen Managements und bezieht die Megatrends Digitalisierung, demografischer Wandel und Klimawandel ein. Ziel ist es, einen professionellen persönlichen Entwicklungsplan mit der Begleitung erfahrener europaweit agierender Mentorinnen und Mentoren zu entwerfen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dieser soll Jugendliche unterstützen, ihre Stärken mit den vom Markt erwarteten Kompetenzen abzugleichen. In vier agilen Projekten können sie in kurzen Lernschritten im Sinne von Learning-by-doing mit klaren Lernzielen und regelmäßigen Feedbackschleifen ihre Talente erkunden, Beschäftigungsmöglichkeiten finden, ein Expertenhearing mitgestalten und abschließend einen eigenen Business Plan entwickeln.

Die Lernplattform ermöglicht eine direkte Kommunikation zwischen Mentoren und Mentees für effektivere Feedbackprozesse und ein besseres Qualitätsmanagement sowie kollaboratives und selbstgesteuertes Lernen. Die Angebote können zeitlich flexibel und räumlich unabhängig voneinander genutzt werden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können mithilfe einer internationalen Datenbank Kontakt zu Mentoren und Experten aufnehmen und mit diesen und anderen Teilnehmern ihre Ideen und Erfahrungen austauschen und bei Bedarf dokumentieren. Im Rahmen des Projekts „Karriere 4.0“ kommt die Lernplattform in Deutschland, Bulgarien, Griechenland, Italien, Spanien und Ungarn zum Einsatz.

Jugendliche mit Projektideen und Mentoren gesucht

Teilnehmende Mentees können sich noch in der schulischen oder beruflichen Ausbildung befinden oder im Anschluss an die Ausbildungsphase bereits einer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Auch qualifizierte Jugendliche mit einem akademischen Hintergrund können teilnehmen. Darüber hinaus sucht das Projektteam Mentorinnen und Mentoren, die Jugendliche ehrenamtlich fördern und unterstützen wollen. Kandidaten sind (ehemalige) Führungskräfte oder Manager, die über langjährige Praxiserfahrungen verfügen, beispielsweise durch Arbeit in der Wirtschaft, in Bildungsbereichen, in Industrie- und Handelskammern sowie in Handwerkskammern. Mentoren werden im Projekt mithilfe eines entsprechenden Qualifizierungsprogramms für Lernbegleiter zu folgenden Themen ausgebildet: Kommunikationsmanagement und -wege, Design Thinking, konstruktives Feedback geben, agiles Projektmanagement in der digitalen Arbeitswelt und Selbstorganisationsmanagement im Zeitalter der Digitalisierung.

Kooperationspartner

Neben dem Bochumer Institut für Arbeitswissenschaft sind in Ungarn und Bulgarien die Industrie- und Handelskammern als Partner beteiligt. Hinzu kommen als Partner ein IT-Unternehmen und eine Unternehmensberatung aus Griechenland, eine Organisation der Wirtschaftsförderung in Spanien sowie das italienische Department of Business and Law der University of Milano-Bicocca.

Pressekontakt

Prof. Dr. Martin Kröll
Institut für Arbeitswissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 23293
E-Mail: martin.kroell@rub.de

Veröffentlicht

Donnerstag
07. Januar 2021
08:20 Uhr

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