Können unterschiedliche mentale Imaginationstrainings Menschen dabei helfen, ihr Leben wieder mehr zu genießen? © Katja Marquard

Studie Glücklicher nach Onlinetraining

Ob mentale Imaginationsübungen helfen, traurige Stimmungen zu überwinden, untersucht ein Bochumer Forschungsteam – und sucht noch Teilnehmende.

Ob einfache mentale Imaginationsübungen Menschen dabei helfen können, sich glücklicher zu fühlen, wollen Psychologinnen und Psychologen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in einem Onlinetraining herausfinden. Zu diesem Zweck suchen sie Teilnehmende ab 18 Jahren, die sich hin und wieder niedergeschlagen fühlen und eher pessimistisch und hoffnungslos in die Zukunft blicken. Wer mitmachen möchte, muss über einen Internetzugang verfügen und fließend Deutsch sprechen. Interessierte können sich online für die Studie registrieren. Die Teilnahme an den Trainings ist kostenlos und erfolgt anonym. Interessierte können sich anmelden, solange die Studie läuft, was mindestens bis Juli 2021 sein wird. Fragen beantwortet das Team um Studienleiter Dr. Simon Blackwell vom Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie der RUB unter der E-Mail-Adresse mio-studie@rub.de.

Vorherige Studien der Gruppe haben bereits gezeigt, dass Trainingsprogramme dieser Art Menschen, die sich niedergeschlagen und freudlos fühlen oder gar an einer Depression leiden, helfen können. Aber nicht alle Studien haben konsistent die gleichen positiven Ergebnisse erbracht, sodass die Forschenden die Methode verbessern möchten. Zu diesem Zweck erstellten sie mehrere Versionen des Trainings und wollen nun herausfinden, welche die wirksamste ist. „Auch das Onlineformat ist bisher wenig erforscht, sodass ein weiteres Ziel der Studie ist herauszufinden, ob Onlinetrainings ebenfalls positive Effekte haben können“, erklärt Simon Blackwell. Die Auswirkungen der Trainings sollen über einen Zeitraum von vier Wochen untersucht werden, bevor spätere Studien dann längere Zeiträume betrachten.

Fragebögen zur Stimmung

Alle Teilnehmenden werden gebeten, über einen Zeitraum von vier Wochen einmal pro Woche Fragebögen zu ihrer Stimmung zu bearbeiten. Ein Teil führt das Training sofort durch, der andere Teil nach vier Wochen. Wer das Training als hilfreich empfindet, kann es über einen längeren Zeitraum fortsetzen oder andere Versionen des Trainings ausprobieren. Wichtig sind dem Forschungsteam nicht nur die Effekte auf die Stimmung, sondern auch die Meinung der Teilnehmenden und ihr individuelles Feedback, beispielsweise über die Durchführbarkeit des Trainings.

Die Forschenden planen, die Studienergebnisse nach den Analysen in einem wissenschaftlichen Journal zu veröffentlichen und die Trainingssoftware im Internet frei verfügbar zu machen, damit andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Training weiterentwickeln und erforschen können. „Wenn sich positive Effekte zeigen, können Trainings dieser Art als kosten- und zeitsparende Möglichkeit der Selbsthilfe online zur Verfügung gestellt werden“, sagt Simon Blackwell.

Pressekontakt

Dr. Simon Blackwell
Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie
Fakultät für Psychologie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 21502
E-Mail: simon.blackwell@rub.de

Veröffentlicht

Freitag
30. April 2021
09:19 Uhr

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