Sozialwissenschaft Teilnehmende gesucht für Fußgänger-Experiment
Wie man die Sicherheit an überfüllten Orten verbessern kann, untersucht das Team des Projekts CroMa. Dafür braucht es 1.500 Menschen, die Lust haben mitzumachen.
Forschende der Ruhr-Universität Bochum (RUB) arbeiten gemeinsam mit Partnern an Konzepten, mit denen sich die Sicherheit an überfüllten Bahnhöfen verbessern lässt, beispielsweise zu Stoßzeiten oder nach Großveranstaltungen. Die Corona-Pandemie hat außerdem verdeutlicht, dass eine Entzerrung des Gedränges hilft, neben direkten körperlichen Gefahren auch das Ansteckungsrisiko zu verringern. Das Forschungsteam sucht 1.500 Menschen für Experimente mit Fußgänger*innen, die vom 8. bis zum 11. Oktober 2021 in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf stattfinden sollen. Nachdem die Versuche im März 2020 aufgrund der aufkommenden Corona-Pandemie abgesagt wurden, ist die Durchführung mit entsprechenden Hygienekonzepten nun möglich.
Gefahren am vollen Bahnsteig
Ziel des Projekts „Crowd-Management in Verkehrsinfrastrukturen“, kurz CroMa, ist es, verbesserte bauliche Maßnahmen, neue Informations- und Raumnutzungskonzepte sowie ein geeignetes Crowd-Management für Bahnhöfe bei Belastungsspitzen oder in Pandemiesituationen zu erarbeiten. Aufgrund der seit Jahren steigenden Fahrgastzahlen kommt es vielfach zu überfüllten Bahnhöfen, die dem Ansturm nicht mehr gewachsen sind. Dadurch erhöhen sich die Risiken für gefährliches Gedränge auf dem Bahnsteig oder für Stauungen an Treppen und in Unter- oder Überführungen, die bis hin zu Stürzen ins Gleisbett oder zum vollständigen Erliegen des Verkehrs führen können.
Die geplanten Experimente finden täglich von 8.30 bis 17 Uhr statt. Interessierte, die mindestens 18 Jahre alt sind, können sich als Versuchspersonen oder zum Helfen bewerben. Die Aufwandsentschädigung beträgt 70 Euro pro Tag. Zur Mittagszeit werden ein kleiner Imbiss sowie Getränke angeboten. Informationen zur Teilnahme und Anmeldung gibt es auf der Website des Projekts.
Während der Experimente halten sich die Teilnehmenden unter anderem auf einem simulierten Bahnsteig auf oder proben das Ein- und Aussteigen an Zugtüren. Die Wege jeder einzelnen Person werden erhoben, sodass Abstände und Kontaktdauern der Personen bestimmt werden können. Hieraus lassen sich zum Beispiel Aussagen zu potenziellen Ansteckungswahrscheinlichkeiten treffen. All dies wird unter strengster Einhaltung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen realisiert, die mit den Genehmigungsbehörden abgestimmt werden.