Seit dem 11. Mai 2020 bietet die UB einen kontaktlosen Ausleih- und Abholservice an.
© RUB, Marquard

Sommersemester 2020 „Die UB ist für viele der erweiterte Schreibtisch“

Die meisten Angebote der Universitätsbibliothek sind auf digitalen Plattformen nutzbar, als Ort der Begegnung vermissen sie aber nicht nur die Studierenden.

Dr. Erda Lapp, Direktorin der Universitätsbibliothek (UB), und ihr Stellvertreter Dr. Jörg Albrecht blicken auf ereignisreiche Wochen zurück: Seit Anfang März hatten sie sich darauf vorbereitet, ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken und das Haus zu schließen. Die endgültige Entscheidung der Hochschulleitung zur Schließung des gesamten Campus am 13. März 2020 erreichte die beiden dann bei der Verabschiedung eines langjährigen Kollegen.

Das Gebäude der Universitätsbibliothek bleibt vorerst geschlossen, an einem Zutrittsmodell wird aber gearbeitet.
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„Die Stimmung an diesem Tag war sehr bedrückt, das Virus und die Auswirkungen Gesprächsthema Nummer eins“, berichtet Albrecht. Oberste Priorität hatte für ihn an diesem Tag die Organisation der Räumung der Schließfächer in der Bibliothek. In den 500 Spinden lagern die Nutzerinnen und Nutzer viele persönliche Gegenstände und Materialien für ihre wissenschaftlichen Arbeiten.

Ankauf neuer E-Books

Parallel arbeitete das Team der UB daran, das bestehende Angebot an E-Books weiter auszubauen, und profitierte dabei von neuen Angeboten der Verlage. „Viele Anbieter stellen aktuell für einen Festpreis Pakete mit Fachliteratur online zur Verfügung. Nach Ablauf einer vorher festgelegten Frist können wir sehen, welche Bücher von den Nutzern häufig aufgerufen wurden, und werden diese dauerhaft ankaufen“, erklärt Lapp. Bei der Beschaffung konnte die UB auch auf kurzfristig bereitgestellte finanzielle Mittel des NRW-Ministeriums für Wissenschaft und Kultur zurückgreifen.

Scan-Service und kontaktlose Abholung

Seit dem 16. April bietet die UB ihren Nutzern einen weiteren Service: Aufsätze und Beiträge aus Fachzeitschriften werden auf Bestellung eingescannt und als PDF versandt. Als nächsten Schritt können seit dem 6. Mai bestellte Bücher wieder ausgeliehen werden, dazu wurde ein Abholservice über die Fenster des Gebäudes eingerichtet.

Fernleihe

Ab sofort können Aufsätze, Monographien und Sammelwerke wieder über die Fernleihe bestellt werden. Weitere Infos hier.

Aktuell arbeitet das Team an Zutrittsmodellen für das Gebäude, um allen Hochschulangehörigen eine Ausleihe und Rückgabe vor Ort zu ermöglichen. Gleichzeitig laufen viele Renovierungsarbeiten wie etwa der Austausch von Leuchtmitteln, Fenstern und Sitzmöbeln weiter. „Wenn wir wieder öffnen können, wollen wir gut vorbereitet sein, um die Gesundheit aller zu schützen und unseren Besuchern ein noch besseres Umfeld zu bieten“, berichtet Albrecht.

Wir alle möchten – sobald es die Krisensituation zulässt – wieder in persönlichen Kontakt treten.


Erda Lapp

Bis dahin bauen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Online-Schulungsangebot rund um die Services der UB weiter aus, beantworten Anfragen per Mail oder im Chat und tauschen sich im Homeoffice per Videokonferenz aus. Für alle steht aber fest, dass die Rückkehr in den Normalbetrieb oberste Priorität hat: „Die UB ist nicht nur für viele Studierende der erweiterte Schreibtisch, auch unsere kulturellen Angebote wie Ausstellungen und Lesungen werden von vielen Besuchern geschätzt. Wir alle möchten – sobald es die Krisensituation zulässt – wieder in persönlichen Kontakt treten, das macht unseren Beruf aus“, so Lapp.

Veröffentlicht

Dienstag
19. Mai 2020
12:54 Uhr

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