Deutsch als erste Fremdsprache: Immer mehr Kinder lernen erst in der Schule, Deutsch zu sprechen und zu schreiben.
© RUB, Marquard

Angebot im Optionalbereich
Ein Klassenzimmer, viele Sprachen

Die RUB beschreitet neue Wege, um zukünftige Lehrer auf den Alltag im mehrsprachigen Klassenzimmer vorzubereiten.

Schulkinder mit Migrationshintergrund sprechen zu Hause bisweilen wenig oder gar kein Deutsch. Lehrer müssen dieses Defizit ausgleichen und sich am besten schon im Studium darauf vorbereiten. Früher hat die RUB zu diesem Zweck das Zusatzstudium Deutsch als Fremdsprache angeboten. Heutzutage bereitet sie zukünftige Lehrer auf verschiedenen Wegen auf den Alltag im mehrsprachigen Klassenzimmer vor.

Seit 2012 gibt es im Optionalbereich das Modul „Deutsch für Schüler mit Zuwanderungsgeschichte“. Die angehenden Lehrer lernen, mit Schülern zu arbeiten, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

Ab dem Sommersemester können sie zusätzlich den Kurs „Sprachförderung im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht“ wählen. Sie erstellen gemeinsam Unterrichtsmaterialien für die Fächer Physik, Chemie und Biologie und testen diese im Alfried Krupp-Schülerlabor auf ihre Alltagstauglichkeit.

Im Projekt „Sprachförderturm“ arbeiten Studierende mit Kindern, die mit ihren Eltern nach Deutschland geflüchtet sind. Diese Kinder müssen nicht nur eine neue Sprache lernen, sondern auch die traumatischen Erlebnisse der Flucht verarbeiten. Die Studierenden werden im Semester auf die Arbeit vorbereitet, in den Sommerferien kümmern sie sich drei Wochen lang intensiv um die Schüler und helfen ihnen, die deutsche Sprache zu lernen.

Weitere Module

Im Optionalbereich können Studierende auch lernen, wie behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam unterrichtet werden und sich dazu mit erfahrenen Lehrkräften austauschen. Oder sie fragen im Modul „Interkulturelle Kompetenz im Berufsalltag“, ob Frauen in islamischen Gesellschaften marginalisiert werden und ob Gewalt gegen Ungläubige im Koran legitimiert wird.

Über Instudies

Alle hier vorgestellten Lehrangebote im Optionalbereich werden vom Projekt Instudies gefördert. Das Projekt endet im September 2016, wird allerdings als „Instudies plus“ fortgesetzt. Bis 2020 kann die RUB dann weitere innovative Lehrprojekte entwickeln.

Unveröffentlicht

Von

Michaela Wurm

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