Es geht um Millimeter: OP-Simulator am Standort in Herford. Hier können Studierende minimalinvasive Operationen unter Live-Bedingungen virtuell proben.
© Monika Vogel, Klinikum Herford

Medizinstudium Bestnoten für die neuen Standorte

Die Medizinstudierenden in Ostwestfalen-Lippe haben ihre klinische Ausbildung bewertet. Dabei schneiden die Standorte sehr gut ab.

Seit einem Jahr absolvieren 63 Medizinstudierende der Ruhr-Universität den klinischen Teil ihrer Ausbildung in Ostwestfalen-Lippe (OWL). Mittlerweile haben sie ihr zweites Semester am Medizin-Campus OWL an den Standorten Minden, Herford, Bad Oeynhausen und Lübbecke beendet. Mit den Ergebnissen aus der Evaluation des Wintersemesters 2016/17 zieht das Universitätsklinikum der RUB ein durchweg positives Zwischenfazit.

Evaluation ist Pflicht

Je nach Disziplin und Unterrichtsart liegen die Durchschnittsnoten zwischen 1,0 und 1,8. Fest verankert im Kooperationsvertrag zwischen der RUB und den Universitätskliniken ist eine regelmäßige Evaluation der Lehrqualität. Alle Studierenden sind verpflichtet, die Vorlesungen und Seminare sowie den Unterricht am Krankenbett mit klassischen Schulnoten von „sehr gut“ bis „ungenügend“ zu bewerten – selbstverständlich absolut anonym.

Zur Einrichtung

Zum Medizin-Campus OWL gehören

  • die Mühlenkreiskliniken mit Häusern in Minden, Lübbecke-Rahden und Bad Oeynhausen,
  • das Klinikum Herford und
  • das Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen.

Das Universitätsklinikum der RUB umfasst damit insgesamt zwölf Häuser an den Stadtorten Bochum, Herne, Hamm und OWL mit einer Gesamtkapazität von rund 5.000 Betten.

Die Ausweitung des Klinikums unter dem „Bochumer Modell“ nach OWL wurde im Jahr 2015 von der damaligen rot-grünen Landesregierung auf den Weg gebracht. Dies soll einen wesentlichen Beitrag zur ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum leisten. Die Politik setzt dabei auf den sogenannten Klebeeffekt.

Die medizinischen Fachvertreter der Kliniken vor Ort freuen sich besonders darüber, dass sich die Studierenden in OWL nun wohl fühlen. „Wir brauchen nicht drum herumreden: Am Anfang war kaum ein Studierender begeistert, nach OWL zu müssen. Einige waren sogar richtig sauer. Wir haben also bei einem gefühlten ‚Ungenügend‘ angefangen und haben uns bis zum ‚Sehr gut‘ hochgearbeitet“, sagt Dr. Kristin Drechsler, Medizin-Vorstand und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken. „Bei den neuen Studierenden, die im Oktober zu uns kommen, gab es sogar mehr Bewerbungen als Plätze.“

Im Wintersemester 2017/18 beginnen etwa 60 weitere angehende Ärzte den klinischen Teil ihres Studiums in OWL. Die ersten in der Region ausgebildeten Ärzte stehen dem Arbeitsmarkt in zwei Jahren zur Verfügung.

Veröffentlicht

Mittwoch
13. September 2017
09:37 Uhr

Von

Jens Wylkop

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