USA Für ein Praktikum über den großen Teich
Christopher Tietz erzählt, wie es sich in Princeton forschen lässt und für wen sich ein USA-Aufenthalt lohnt. Für 2018 gibt es noch Plätze.
Zwei Monate lang hat Doktorand Christopher Tietz für seine Promotion an der Princeton University in den USA gearbeitet. Möglich war das durch das Research Internship Exchange Program (Reach) der Universitätsallianz Ruhr. In einem Interview erzählt Tietz, wie der Auslandsaufenthalt war.
Herr Tietz, warum sind Sie für ein Forschungspraktikum nach Princeton gegangen?
Ich beschäftige mich am Institut für Thermo- und Fluiddynamik mit Molekularsimulationen, mit denen ich Vorhersagen über das Verhalten von Stoffen treffen kann. Das ist thematisch ein neuer Bereich am Institut und war auch für mich komplett neu. Da passte es, dass bei einem der Koryphäen auf dem Gebiet, Prof. Dr. Athanassios Panagiotopoulos, in Princeton ein Praktikumsplatz frei war. Deshalb habe ich mich für das Reach-Programm beworben. Und es hat funktioniert.
War es Ihr erster Auslandsaufenthalt?
Nein. Während der Bachelor- und Masterzeit war ich auch schon unterwegs. Es ging mir diesmal aber weniger um die internationale Erfahrung, sondern vielmehr um einen Wissensaustausch zu meinem Forschungsthema.
Mit welchen Erwartungen sind Sie in das Praktikum gegangen?
Das Praktikum war für zwei Monate angesetzt. Das ist nicht viel Zeit für ein komplexes Thema. Ich habe aber bereits vor der Abreise ein paar Literaturtipps von meinem Betreuer bekommen, um mich schon einmal einzulesen.
Wie war es letztlich in Princeton?
Der Campus ist wunderschön und ganz anders als der Bochumer. Außerdem ist er sehr, sehr groß. Es gibt zum einen viele alte Gebäude, die auch Kulisse für einen Harry-Potter-Film sein könnten. Und zum anderen viele Sportplätze und eben Studentenwohnheime.
Sie haben auch auf dem Campus gelebt?
Ja. Das gehörte zum Programm dazu, dass man auf dem Campus untergebracht wurde. Den Wohnheimplatz habe ich automatisch bekommen, was die Vorbereitung auf die Reise natürlich sehr vereinfacht hat.
Wie ist der Aufenthalt insgesamt gelaufen?
Es war ein Erfolg. Ich habe viel über die Molekularsimulation lernen können, und es war ein guter Einstieg für mich in das Thema.
Die Arbeitsweisen sind sehr ähnlich, und ich habe kaum einen Unterschied gemerkt.
Unterscheidet sich denn das wissenschaftliche Arbeiten zwischen Bochum und Princeton?
Nein. Da war ich auch erstaunt. Die Arbeitsweisen sind sehr ähnlich, und ich habe kaum einen Unterschied gemerkt. Die kochen auch nur mit Wasser.
Was ich gemerkt habe, ist, dass die Kollegen dort etwas mehr unter dem Druck stehen, regelmäßig Publikationen zu veröffentlichen.
Wie ging es nach den acht Wochen in Bochum weiter?
Die Arbeit an meinen eigenen Molekularsimulationen ging schneller, und ich hatte einfach mehr Hintergrundwissen, wenn ich neue Texte zum Thema gelesen habe. Das hat mir sehr geholfen. Für große Wissenssprünge ist die Zeit allerdings zu kurz gewesen. Ich bin aber weiter im Kontakt mit Athanassios Panagiotopoulos. Wir werden uns demnächst per Videochat über mein aktuelles Projekt austauschen.
Vor allem der finanzielle Aufwand ist sehr überschaubar.
Wem würden Sie so einen Aufenthalt empfehlen?
Masterstudierende, die bisher vielleicht noch keinen Auslandsaufenthalt hatten, können mit dem Programm sehr günstig Erfahrungen an einer anderen Uni sammeln. Die Reisekosten werden vom Programm übernommen und die Unterkunft von der Princeton University gefördert. Vor allem der finanzielle Aufwand ist deshalb sehr überschaubar. Aber auch die Länge von zwei Monaten macht es einfach, den Aufenthalt ins Studium einzuplanen.
Doktoranden sollten darauf achten, dass das eigene Thema gut zum Angebot an der Princeton passt. So wie bei mir können sich dadurch dann gute Wissensgrundlagen für die weitere Arbeit ergeben.