Um Daten digital erheben zu können, haben Robin Merchel und Linda Dieckmann in einem Kurs das Programmieren gelernt.
© RUB, Marquard

Studium Die gleiche Programmiersprache sprechen

Zwei Studierende erzählen, warum sich für sie ein Kurs im Methodenzentrum gelohnt hat.

Linda Dieckmann klappt ihren Laptop auf. Darauf zu sehen ist ein schwarzer Bildschirm mit ein paar weißen, grünen und orangenen Textzeilen. Sie gibt einen Code in die nächste Zeile ein. „Mit dem Programm Python kann man große Datenmengen im Internet nach bestimmten Fragestellungen durchsuchen“, sagt ihr Kommilitone Robin Merchel, der neben ihr sitzt. Beide haben zusammen einen Einführungskurs zu Python im Methodenzentrum der RUB besucht und die Programmiersprache als Nicht-Informatiker in ein paar Tagen gelernt. Besonders, weil Python zugänglicher ist als andere Programmiersprachen, sehen die beiden Studierenden einen Vorteil darin. 

„Bevor ich Python kannte, hätte ich bei meiner nächsten statistischen Aufgabe vielleicht händisch Erhebungen gemacht. Nun kann ich mir die Datenanalyse programmieren und damit zeiteffizienter zu meinen Ergebnissen kommen“, so Merchel. Er studiert den Master Wirtschaftspsychologie.

In wenigen Sekunden zu den Daten

„Jetzt funktioniert es gerade nicht“, sagt Linda Dieckmann leise. Sie möchte immer noch das programmierte Script ausführen. Vorführeffekt. Beim zweiten Mal klappt es. Ein Fenster mit den ausgewerteten Daten öffnet sich. Es zeigt die Anzahl freier Ausbildungsstellen, die auf einem Stellenportal für Ausbildungsplätze in den beliebtesten Berufen veröffentlicht sind. Die Studierenden haben ihre Daten nach wenigen Sekunden angezeigt bekommen – ganz ohne stundenlang die Stellenanzeigen mit der Hand zu zählen.

„In drei Tagen haben wir dieses Script erstellt und die Grundlagen von Python gelernt. Alle Übungsaufgaben haben wir während des Kurses bearbeitet und wurden von einem Experten betreut“, sagt Dieckmann, die Psychologie und Kognitive Neurowissenschaft studiert. „Die Atmosphäre im Kurs war trotz der wenigen Zeit für die eigene Analyseaufgabe sehr entspannt.“

Der Kurs hat für mich eine Lücke geschlossen, die auch für meine berufliche Qualifikation wichtig ist.


Robin Merchel

Der Kurs hat Eindruck hinterlassen. Beide – Dieckmann und Merchel – sind begeistert von ihrem neuen Wissen. „Ich habe in meinem Studium schon viel zur mathematischen Statistik gelernt. Aber zum Thema Programmieren noch nicht so viel. Der Python-Kurs hat für mich eine Lücke geschlossen, die auch für meine persönliche berufliche Qualifikation wichtig ist“, sagt der Student.

Um das Gelernte behalten zu können, bedeutet es im nächsten Schritt für die beiden, Python anzuwenden. „Da ist eine Programmiersprache wie jede andere Sprache auch. Man muss sie benutzen, um sie wirklich beherrschen zu können“, sagt Dieckmann. Ein konkretes Anwendungsprojekt hat sie allerdings noch nicht. Bei Robin Merchel sieht das anders aus: „Ich möchte Python für meine Masterarbeit nutzen und damit untersuchen, inwiefern bestimmte Persönlichkeitsmerkmale mit dem beruflichen Erfolg in bestimmten Branchen zusammenhängen.“

Interdisziplinärer Austausch

Und Dieckmann ergänzt: „Neben den Python-Kenntnissen habe ich vor allem einen interdisziplinären Austausch aus dem Kurs mitgenommen.“ Das ist der Vorteil, den sie zusätzlich im Methodenzentrum sieht. „Trotz unterschiedlicher fachlicher Backgrounds haben wir mit Python die gleiche Sprache sprechen und voneinander lernen können. Das war toll“, sagt sie.

Über das Methodenzentrum

Seit Oktober 2016 gibt es im Methodenzentrum für Geistes- und Gesellschaftswissenschaften der RUB für Studierende kostenlose Workshops, Seminare und E-Learning-Angebote rund um empirische Forschung. Persönliche Beratungstermine zu individuellen wissenschaftlichen Arbeiten können auch in Anspruch genommen werden.

Unveröffentlicht

Von

Katharina Gregor

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