Bücher und Archive gehören zum Geschichtsstudium dazu, aber die Digitalisierung und neueste Medien spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle.
© RUB, Marquard

Digitale Lehre Geschichte geht nie der Content aus

Das Lehrvorhaben „EDIT“ startet im Sommersemester 2021 für Studierende der Geschichte und vermittelt den Umgang mit digitalen Formaten für den zukünftigen Berufsalltag.

Im Sommersemester 2021 startet das Lehrvorhaben „EDIT – gEschichte DIgiTal produzieren“ für die Studierenden im Fach Geschichte. Das Projekt setzt auf verschiedene didaktische Methoden, um die Studierenden online zu begeistern und auf ihre zukünftige Arbeitswelt vorzubereiten. Mit diesem Konzept hat EDIT beim eLearning-Wettbewerb 5x5000 von RUBeL gewonnen.

„Wir haben die Seminare für den Sommer 2021 von Beginn an online geplant“, sagt Dr. Christian Bunnenberg. Er ist Juniorprofessor am Historischen Institut der RUB für den Bereich Didaktik der Geschichte. Gemeinsam mit den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Theresa Hiller und Elena Lewers führt Bunnenberg das Lehrvorhaben durch. Es richtet sich zum einen an Masterstudierende im Lehramtsstudiengang Geschichte und zum anderen an Masterstudierende des Studiengangs Public History.

Geschichtsunterricht digital

Nicht nur die Universitäten sind pandemiebedingt geschlossen, auch die Schulen mussten und müssen auf digitale Lernformate umsteigen. Um den zukünftigen Lehrkräften zu vermitteln, wie sich Geschichte unter digitalen Bedingungen so lehren lässt, dass es mehr ist als nur ein online gestelltes Arbeitsblatt mit Aufgaben und Fragen, gibt es das Seminar „Geschichtsunterricht und digitale Transformation – Digitale Lehrangebote bewerten, nutzen und erstellen“.

In dieser Lehrveranstaltung beschäftigen sich die Studierenden mit dem MiBLabor. Das MiBLabor ist eine Lernplattform zur Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet, die Abkürzung steht für „Menschen im Bergbau“. „Hier entsteht gemeinsam mit der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets eine Lernplattform mit Zeitzeugeninterviews zum Steinkohlebergbau. Die Studierenden sollen an diesem Beispiel geschichtsdidaktische Lernangebote entwickeln“, erklärt Theresa Hiller, die das Seminar mit Christian Bunnenberg koordiniert. „Die von Studierenden entwickelten Lernangebote sollen später in der Realität genutzt werden.“ Daher sollen die Konzepte der Studierenden auch Eingang ins MiBLabor finden.

Public History

Die zweite Lehrveranstaltung „Virtuelle Zeitreisen? Virtual Reality und Public History“ des Lehrvorhabens richtet sich an Masterstudierende der Public History und widmet sich Virtual-Reality-Anwendungen. So sind beispielsweise virtuelle Rundgänge und Simulationen in Museen und Gedenkstätten oder in historischen Bauwerken ein aktueller Trend, nicht zuletzt auch angesichts der Initiative #closedbutopen während der Covid19-Pandemie. Die Studierenden sollen im Seminar nicht nur lernen, sich diesen Angeboten theoretisch zu nähern, sondern in einem zweiten Schritt die Perspektive der Prodzentinnen oder Produzenten einnehmen.

Für eine Ausstellung

„Die Studierenden bereiten sich in asynchronen Blöcken auf das Seminar mit den VR-Anwendungen vor, indem sie sich beispielsweise Forschungsliteratur erarbeiten. Dann wird synchron in Kleingruppen an Konzepten gearbeitet“, sagt Lewers. „Die Studierenden sollen zum Beispiel 360-Grad-Bilder von Orten erstellen. Sie lernen zudem, wie man Geschichte abhängig vom jeweiligen Medium aufbereitet.“ Ziel ist, dass die angehenden Public Historians Konzepte für eine VR-Anwendung für die Ausstellung „900 Jahre Barbarossa“ entwickeln. Die Ausstellung ist für 2022/23 vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) geplant. Der LWL unterhält neben sozialen Angeboten auch Kulturangebote, wie Museen und Ausstellungen. Ausstellungsort ist unter anderem das Schloss Cappenberg in Selm.

Uns geht nie der Content aus.


Christian Bunnenberg

„Wir setzten hier forschungsnahe Lehre um und freuen uns auch über die zahlreichen positiven Rückmeldungen für dieses Lehrvorhaben. Mit dem RUBeL-Wettbewerb können wir das Vorhaben sogar noch mit zwei weiteren Personen für ein Semester aufstocken“, sagt Bunnenberg. „Geschichte eignet sich sehr gut für die Lehre in digitalen Formaten, schließlich geht uns nie der Content aus“, so der Juniorprofessor.

Mitmachen

Der RUBeL-Wettbewerb 5x5000 fördert in jedem Semester eLearning-Projekte an der RUB, die sich durch ihre Innovation hervorheben. Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro werden die ausgewählten Projekte unterstützt. Am Ende entscheidet eine studentische Jury über die fünf Gewinner-Projekte. Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es hier.

Veröffentlicht

Mittwoch
24. März 2021
09:20 Uhr

Von

Katrin Heyer

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