2022 hat sich die Zahl der jährlichen Gründungen aller sechs ESC-Universitäten auf 185 gesteigert, 2019 waren es 129 Gründungen.
© RUB, Marquard

Transfer Nordrhein-Westfalens Leuchttürme für Gründung und Transfer

Die sechs geförderten Exzellenz Start-up Center, zu denen auch die Ruhr-Universität zählt, sind zum ESC-Kongress nach Düsseldorf gekommen. Diskutiert wurden die Transfererfolge der letzten Jahre.

Am 22. Mai 2023 kamen die sechs Universitäten, die seit 2019 im Rahmen der Förderinitiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“ durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert werden, in Düsseldorf zusammen. Anlass war der Kongress „Exzellenz Start-up Center.NRW – Status Quo und Perspektiven“, zu dem der Projektträger Jülich im Namen des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie alle interessierten Hochschulen eingeladen hatte, um sich über die Rolle der Hochschulen im nordrhein-westfälischen Start-up-Ökosystem auszutauschen.

Ruhr-Universität konnte Transfererfolge präsentieren

Prof. Dr. Günther Meschke, Prorektor für Forschung und Transfer der Ruhr-Universität Bochum, konnte dem Ministerium sowie den Gästen die Erfolge des Worldfactory Start-up Centers (WSC) vorstellen. Als zentrale Anlaufstelle für alle Gründungs- und Transferthemen bündelt das WSC die Transferaktivitäten der Ruhr-Universität unter ihrem Dach im ehemaligen Opelwerk auf dem neu entstehenden Industrie-, Technologie- und Wissens-Campus Mark 51°7.

Das besondere des Bochumer Ansatzes stellt, neben einer individuellen und alle Gründungsphasen abdeckende Förderung, der Fokus auf den Transfer von Erkenntnissen aus der Spitzenforschung dar. Mit 42 erfolgreichen Ausgründungen im Jahr 2021 und einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Frauen bei der Gründung von etwa 25 Prozent geht das Transferkonzept der Ruhr-Universität auf.

Moderiertes Bühnengespräch

Gemeinsam mit Ministerin Mona Neubaur nahmen die Hochschulleitungen der sechs geförderten Universitäten im Anschluss an die Präsentationen der Start-up Centers an einem moderierten Bühnengespräch teil. Die Wirtschaftsministerin sagte unter anderem: „Start-ups aus der Wissenschaft sind wichtige Impulsgeber und Problemlöser: Sie helfen, die aktuellen Herausforderungen zu meistern, schaffen Arbeitsplätze und stärken die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Damit Forschungsprojekte ihren Weg über Start-ups in die Gesellschaft finden, benötigen wir gründungsfreundliche Rahmenbedingungen innerhalb der Universitäten. Die Initiative Exzellenz Start-up Center.NRW (ESC) des Landes unterstützt die Hochschulen dabei, die Angebote weiter auf- und auszubauen und junge Studierende zu motivieren, ihre Ideen umzusetzen.“

Gruppenbild: Projektoffice und Mitarbeitende des WSC sowie Marc Seelbach (ganz links) Prof. Dr. Stefanie Bröring (Zweite von links) und Prof. Dr. Günther Meschke (Vierter von rechts).
© WSC
WSC-Gruppenbild (von links): Marc Seelbach (Projektleitung), Prof. Stefanie Bröring (Projektleitung), Christiane Jonietz (zentrales Beratungsteam), Janwillem Huda (FACE@RUB), Michelle Twardzik (Projektoffice), Gero Grabow (SmartSystems), Prof. Günther Meschke (Projektleitung), Frederik Lehmann (Start4Chem), Simon Henske (Start4Chem), Melusine Reimers (Projektoffice)

Besonders erfreulich: Unternehmensgründungen aus Nordrhein-Westfalens Hochschulen haben überdurchschnittlich zugenommen. Die Zahl neuer Start-ups aus Hochschulen des Landes stieg seit 2017 im Bundesvergleich von etwa elf auf aktuell fast 19 Prozent. Das geht aus dem bundesweiten Gründungsradar 2022 des Stifterverbandes hervor. Zudem kommen sieben von neun Hochschulen mit der größten Punktesteigerung im Ranking aus Nordrhein-Westfalen. Die Zahlen des Stifterverbandes zeigen außerdem:

  • Die sechs vom Land geförderten Exzellenz Start-up Center-Universitäten sind bundesweit unter den TOP 16 zu finden. 
  • Die Universitäten Köln (Platz 33 auf 6), Münster (41 auf 14), Aachen (19 auf 12), Bochum (15 auf 8) und Paderborn (22 auf 16) konnten ihre Positionen dabei deutlich verbessern.
  • Im Jahr 2022 hat sich die Zahl der jährlichen Gründungen aller sechs ESC-Universitäten auf 185 gesteigert (2019: 129).
  • Die Anzahl der betreuten Gründungsvorhaben/Gründungsteams hat sich von 262 (2019) auf 840 (2022) gesteigert. Diese Vorhaben lassen eine weitere Steigerung der Gründungen erwarten.
  • Insgesamt nahmen an gründungsbezogenen ESC-Veranstaltungen im Jahr 2022 13.542 Menschen teil, vor Beginn der Förderung waren das nur rund 1.000.

Für ein starkes Start-up-Ökosystem

Im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs konnte sich die Ruhr-Universität Bochum 2019 gegen andere Hochschulen durchsetzen und erhält seitdem und noch bis Ende 2024 eine millionenschwere Förderung, um ihre Gründungsstrukturen zu einem Exzellenz Start-up Center auszubauen. Ziel der Projekte ist es, Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für unternehmerisches Denken und Handeln zu sensibilisieren, Interessierte in den verschiedenen Gründungsphasen zu unterstützen und Gründungsaktivitäten strategisch in den Hochschulen zu verankern. Bereits 2022 wurde der Erfolg bestätigt. Eine unabhängige Expertenjury bescheinigte allen Exzellenz Start-up Centern eine herausragende Leistung und empfahl eine Weiterförderung.

Neben der Ruhr-Universität Bochum werden die RWTH Aachen, die Technische Universität Dortmund, die Universität zu Köln, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster sowie die Universität Paderborn durch die Initiative gefördert.

Über das Worldfactory Start-up Center

Das Worldfactory Start-up Center (WSC) unterstützt als zentrale Anlaufstelle für Gründung und Transfer alle Gründungsinteressierten dabei, ihre Ideen von der Wissenschaft in die Wirtschaft zu überführen.

Neben kompetenter Beratung, Netzwerkevents, Workshops und Wettbewerbe stellt das WSC die Räumlichkeiten und die Infrastruktur zum Erproben innovativer Ideen bereit. Das WSC wird als „Exzellenz Start-up Center.NRW“ durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Veröffentlicht

Dienstag
17. September 2024
08:42 Uhr

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