Steffen Wittemeier verantwortet die datentechnische Anbindung des von mechIC eigens entwickelten MEMS-Sensors. © Privat

Internationalisierung Drei Kontinente im Austausch über Innovationen

Das Bochumer Start-up mechIC konnte in Boston seinen energieautarken Sensor vorstellen. Möglich gemacht hat den Besuch der Forschungsmetropole ein globales Universitätsnetzwerk.

Eine Vernetzungsveranstaltung, organisiert von der japanischen Universität Tsukuba, einer langjährigen Partneruniversität der Ruhr-Universität Bochum, hat zehn Start-ups aus Deutschland, Frankreich und Japan nach Boston eingeladen. Von der Ruhr-Universität Bochum konnte Steffen Wittemeier vom Start-up mechIC in den USA seine Innovation vorstellen. MechIC zählt zu den vielversprechendsten Start-ups der Ruhr-Universität. Das Team entwickelt Dehnungssensoren, die ohne Strom funktionieren und künftig unter anderem in Betonbauten, wie Brücken und Tunneln, eingebaut werden sollen.Gefördert wurde die Teilnahme des Bochumer Start-ups durch das Internationalisierungsprogramm WORLDFACTORY International.

Vier Tage lang konnte der Gründer das Start-up-Ökosystem in Boston kennenlernen und wertvolle Kontakte knüpfen. So wurden unter anderem das renomierte Massachusetts Institute of Technology (MIT) und des Cambridge Innovation Centers (cic) besucht. „Das Start-up-Ökosystem in Boston unterscheidet sich von Bochum in seiner schieren Größe“, sagt Steffen Wittemeier. „Es gibt extrem viele sehr gute Ideen, weshalb sich die Sichtbarkeit der einzelen Gründungsvorhaben deutlich unterscheidet.“ Während die Start-up-Programme, die Steffen Wittemeier in Boston kennenlernen durfte, nach dem Gießkannenprinzip zu funktionieren scheinen, sei die Unterstützung der WORLDFACTORY deutlich individueller. „Hier habe ich den Eindruck, besser gesehen zu werden.Wir können in Bochum sehr zufrieden sein“, meint der Gründer.

Sensor stößt auf internationales Interesse

Bei der „University of Tsukuba Night 2024“ im Cambridge Innovation Center wurde der mechIC-Sensor dann erstmals einem internationalen Publikum aus über 150 Gästen vorgestellt. Interesse haben, laut Steffen Wittemeier, vor allem die miniaturisierte Mechanik und die Möglichkeit zur energieautarken Messung geweckt. Auch seien konkrete Nachfragen aus verschiedenen Anwendungsbereichen, wie Brücken, Ölbohrinseln, Pipelines und der Raumfahrt, gestellt worden.

Über die WORLDFACTORY

Das WORLDFACTORY Start-up Center (WSC) unterstützt als zentrale Anlaufstelle für Gründung und Transfer alle Gründungsinteressierten dabei, ihre Ideen von der Wissenschaft in die Wirtschaft zu überführen. Neben kompetenter Beratung, Netzwerkevents, Workshops und Wettbewerben stellt das WSC die Räumlichkeiten und die Infrastruktur zum Erproben innovativer Ideen bereit. Getreu dem Motto „Innovation kennt keine Grenzen“, fördert das Programm „WORLDFACTORY international“ internationale Start-ups.
 

„Die Reise in die USA hat die Sichtbarkeit von mechIC im internationalen Kontext deutlich erhöht“, so Steffen Wittemeier. „Ich konnte spannende Kontakte knüpfen, nicht nur in die USA. Mit einem Gründer eines Start-ups aus Japan werden wir definitiv längerfristig Kontakt halten, da wir voneinander profitieren können.“ Das Wertvollste sei für Steffen Wittemeier aber gewesen, zu erleben, wie aufgeschlossen die Menschen gegenüber neuen Ideen sind.

Globale Zusammenarbeit für Innovationen

Die Start-up-Veranstaltung wurde für Mitglieder des internationalen Netzwerks Campus-in-Campus (CiC) organisiert, das von der Universität Tsukuba koordiniert wird. Ziel der CiC-Initiative ist es, die globale akademische und unternehmerische Zusammenarbeit zwischen den Partnern zu fördern. Gemeinsame übergreifende Kooperationen und das Teilen von Forschungs- und Bildungsressourcen sollen bedeutetende Durchbrüche im Innovationsökosystem herbeiführen. Die Ruhr-Universität Bochum ist seit 2018 Teil dieses Netzwerks. 

Zur Universität Tsukuba

Die Universität Tsukuba ist eine der renommiertesten Universitäten Japans. Sie zählt mit etwa 16.500 Studierenden zu den großen Universitäten und rangiert landesweit unter den Top-10-Universitäten. 2023 feierte sie ihren 50. Geburtstag. Die Stadt Tsukuba wurde als Wissenschaftsstadt erbaut und liegt rund 60 Kilometer nordöstlich von Tokio. Neben der Universität sind hier zahlreiche Wissenschaftseinrichtungen, Tech-Unternehmen und Start-ups angesiedelt. 2023 wurde an der Ruhr-Universität ein Verbindungsbüro eröffnet.

 

Veröffentlicht

Dienstag
24. September 2024
13:46 Uhr

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