Großfeuer Brand in der Uniklinik Bergmannsheil
Im Universitätsklinikum Bergmannsheil ist in der Nacht auf den 30. September ein Feuer ausgebrochen. Zwei Menschen starben, 16 weitere wurden verletzt, 126 konnten aus dem Gebäude evakuiert werden.
Update, 2. Oktober 2016, 17.50 Uhr
Jetzt schwebt auch der letzte Schwerstverletzte nicht mehr in Lebensgefahr.
Update, 1. Oktober 2016, 17.05 Uhr
Nach knapp 24 Stunden Dauereinsatz hat die Feuerwehr in der Nacht ihre Arbeit erfolgreich beendet. Entwarnung gibt es bei vier der fünf am schwersten Verletzten: Sie schweben nicht mehr in Lebensgefahr.
Update, 30. September 2016, 17.40 Uhr
Jetzt liegen der Polizei erste Erkenntnisse zur Brandursache vor: Demnach ist das Feuer im Zimmer einer 69-jährigen Patientin aus Hagen ausgebrochen. Unklar ist noch, ob die Frau Selbstmord begangen hat. Das andere Opfer ist ein 41-jähriger Mann aus Marl, der im Nebenzimmer lag. Die Polizei ermittelt weiter. Derweil steht fest, dass der Sachschaden mehrere Millionen Euro beträgt.
Update, 30. September 2016, 15.40 Uhr
Mittlerweile hat der Besuch der Politiker und der Hochschulleitung am Brandort stattgefunden. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern der Brandkatastrophe und ihren Angehörigen“, sagte Prof. Dr. Andreas Ostendorf, RUB-Prorektor für Forschung. Weitere Informationen zum Besuch stehen in einer Presseerklärung der RUB.
565 Einsatzkräften vor Ort
Gegen 2.30 Uhr nachts ist am 30. September 2016 ein Großbrand im Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum ausgebrochen. Polizei und Feuerwehr waren mit 565 Einsatzkräften vor Ort. Nach bisherigen Meldungen gab es zwei Tote und 16 Verletzte.
Die Einsatzkräfte waren nach sechs Minuten vor Ort.
Gottfried Wingler-Scholz
„Der Notruf ging bei uns um 2.35 Uhr per Telefon und Meldeanlage ein. Nach sechs Minuten waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Da war der Brand bereits sehr fortgeschritten“, berichtet Gottfried Wingler-Scholz von der Feuerwehr Bochum.
Der Brandherd befand sich in der sechsten Etage. Von dort breitete sich das Feuer nach oben in die siebte und achte Etage und bis ins Dachgeschoss aus. Das Dachgeschoss brannte vollständig aus. In der siebten und achten Etage befinden sich Räumlichkeiten für die Technik, sodass dort keine Menschen gefährdet waren.
126 von 128 Patienten evakuiert
126 der 128 Patienten aus den Geschossen eins bis sechs konnten evakuiert werden. Die Patientin, in deren Zimmer der Brandherd lag, und der Patient im Nachbarzimmer starben. Vier schwer verletzte Patienten wurden per Hubschrauber in Kliniken in Leipzig, Wiesbaden und Aachen verlegt.
Der Brand brach in der septisch-chirurgischen Station in Haus 1 aus. Dort liegen Patienten mit Infektionskrankheiten wie Knochen- oder Protheseninfektionen, viele von ihnen sind bettlägerig.
Wir sind zutiefst betroffen.
Ralf Wenzel
„Wir sind zutiefst betroffen.“ Mit diesen Worten eröffnete Bergmannsheil-Geschäftsführer Ralf Wenzel die Pressekonferenz um 9 Uhr morgens. „Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen und Angehörigen. Wir danken der Stadt Bochum und den Rettungskräften für ihren Einsatz.“
NRW-Innenminister Ralf Jäger und Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch haben sich in den Morgenstunden ein Bild der Lage gemacht. Gegen Mittag werden NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens erwartet – sie informieren sich gemeinsam mit Vertretern des Rektorats der RUB, der Medizinischen Fakultät und der Verwaltung der medizinischen Einrichtungen über die Situation an einem der größten Häuser des Universitätsklinikums.
Notfallinfos für Angehörige
Die Stadt Bochum hat eine Internetseite mit Informationen zum Einsatz am Bergmannsheil eingerichtet. Für Angehörige von Patienten gibt es drei Telefonnummern, unter denen Auskunft erteilt wird:
- 0234 302 6114
- 0234 302 6116
- 0234 302 6118
Das gesamte Klinikum Bergmannsheil ist eingeschränkt handlungsfähig. Außer den vier Schwerverletzten mussten keine weiteren Patienten verlegt werden. 100 Patienten aus dem betroffenen Haus 1 wurden vorzeitig entlassen. Notfälle können derzeit nicht aufgenommen werden, Operationen finden nicht statt. Die Küche des Krankenhauses, die sich im Untergeschoss des brennenden Gebäudes befindet, ist aufgrund des abfließenden Löschwassers nicht mehr nutzbar. Das Bergmannsheil wird von den umliegenden Krankenhäusern verpflegt.
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