Jump to navigation

Logo RUB
  • Corona-Infos
  • Studium
  • Forschung
  • Transfer
  • News
  • Über uns
  • Einrichtungen
 
MENÜ
  • RUB-STARTSEITE
  • News
  • Wissenschaft
  • Studium
  • Transfer
  • Leute
  • Hochschulpolitik
  • Kultur und Freizeit
  • Vermischtes
  • Servicemeldungen
  • Serien
  • Dossiers
  • Bildergalerien
  • Presseinformationen
    • Abonnieren
  • RUB in den Medien
    • Abonnieren
  • Rubens
  • Rubin
    • Abonnieren
    • Printarchiv
  • Archiv
  • English
  • Redaktion

Newsportal - Ruhr-Universität Bochum

Thomas Stützel und Annika Fink
Thomas Stützel und Annika Fink mit dem lange gesuchten Buch
© RUB, Marquard
Biologie

Warum sich ein altes Botanik-Buch als echter Schatz erwies

Die Suche nach einem 188 Jahre alten Buch führte einen RUB-Botaniker bis Sankt Petersburg. Erfolg hatte er dort nicht. Dafür half der Zufall einige Jahre später.

Vorsichtig holt Annika Fink das Buch aus dem Regal in der Fachbibliothek der Biologie. So unscheinbar es auch mit seinem schlichten braunen Einband aussieht, ist es für Botanikerinnen und Botaniker und Bibliothekare ein echter Schatz, denn es ist eine seltene und kostbare Erstausgabe aus dem Jahr 1831.

Keine Seite darf knicken, das Papier nicht reißen. Fingerspitzengefühl ist gefragt. „Öffentlich zugänglich ist das Buch daher nicht“, erklärt Fink. Stattdessen bewahrt die Bibliothekarin es im geschlossenen Magazin auf, zu dem allein Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek Zugang haben und das Buch nur auf Anforderung zum Lesen herausgeben.

Das Buch, das Innen wie Außen sichtbare Zeichen der Zeit trägt, hat den Titel „Essai monographique sur les espèces d’Eriocaulon du Brésil“ und enthält neben schriftlichen Erstbeschreibungen sehr detaillierte Stahlstiche einer Pflanzenfamilie, die sich Wollstängelgewächse – auf Latein: Eriocaulaceae – nennt.

Die Suche begann 2008

Dass es nun in der Fakultätsbibliothek steht, ist keine Selbstverständlichkeit. Eine lange Geschichte, die bis nach Russland führt, geht dem voraus. „2008 suchte mein damaliger Post-Doktorand Marcello Trovo dringend dieses Buch für seine Forschung“, erzählt Botanikprofessor Dr. Thomas Stützel.

Zwar gab es in Deutschland eine Handvoll Exemplare des Werkes, doch die waren nicht vollständig, und außerdem jüngere Nachdrucke. „Für uns Wissenschaftler ist es aber wichtig, dass wir, wenn wir in unseren Arbeiten andere Forscher zitieren, deren Originalausgaben vor uns haben. Man kann zwar auch mit späteren Zitaten arbeiten, aber die können Fehler enthalten und dann ist die Publikation im Sinne des internationalen Codes der Botanischen Nomenklatur ungültig“, so Stützel.

Die älteste Ausgabe, die Trovo durch seine Recherche fand, stand in einer Universitätsbibliothek in Sankt Petersburg, wo der deutsche Autor August Gustav Heinrich von Bongard bis zu seinem Tod 1839 gelebt und als Botaniker gearbeitet hatte. Weil er das Buch unbedingt sehen wollte, nahm Trovo die 2.200 Kilometer lange Anreise auf sich – und stand vor verschlossenen Türen. „Das war schon tragisch“, beschreibt Thomas Stützel die Enttäuschung. „Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt war die Bibliothek wegen Renovierung geschlossen.“

Eine glückliche Fügung

Trovo musste sich für seine Arbeit anders behelfen. Doch Jahre später, 2012, nahm die Geschichte eine unerwartete Wendung: „Ein ehemaliger Mitarbeiter rief mich an. Er löste gerade die Bibliothek des Botanischen Vereins in Bonn auf. Und ausgerechnet das Buch von Bongard war unter den Werken, die verkauft werden sollten. Ich konnte es für einen symbolischen Preis haben“, freut sich Stützel noch jetzt, wenn er an sein großes Glück denkt.

Stützel überließ seinen Fund der Fakultätsbibliothek der Biologie, wo Annika Fink sich seiner annahm. Vor Kurzem konnte sie es von einer Spezialfirma aufarbeiten lassen. „Unser Budget hat zwar nur für eine professionelle Reinigung gereicht – eine komplette Restaurierung hätte 2.000 Euro gekostet – aber mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden“, so die Bibliothekarin.

Durch das Einscannen gehen viele Informationen verloren.

– Thomas Stützel

Obwohl Thomas Stützel das Buch inzwischen digitalisiert hat, hebt er hervor, wie wichtig es ist, Werke wie dieses in einer Präsenzbibliothek vorrätig zu haben. „Durch das Einscannen gehen viele Informationen wie Farbe und Details an den Zeichnungen verloren“, erklärt er. Und Annika Fink ergänzt: „Auch das Papier selbst und eventuell vorhandene handschriftliche Notizen von Vorbesitzern bieten Forscherinnen und Forschern verschiedener Fachrichtungen wertvolle Einblicke in die Entstehungsgeschichte solcher Bücher.“

Thomas Stützel und Annika Fink wollen jedenfalls ihr Bestes geben, damit das alte Schätzchen in ihrer Bibliothek noch lange erhalten bleibt und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Verfügung steht.

Veröffentlicht
Mittwoch
30. Oktober 2019
09.16 Uhr
Von
Raffaela Römer (rr)
Share
Teilen
Das könnte Sie auch interessieren
Porträtfoto: Die Historikerin Marlene Friedrich hat drei Jahre lang im Archiv der RUB mitgearbeitet.
Universitätsarchiv

24 Regalmeter Fleißarbeit

Mann hält lila Pflanze hoch, Lerchensporn
Botanischer Garten

Vier Unkräuter, die eigentlich keine sind

Gräsel-Plastik Tor und Doppelwinkel am Querforum West auf dem Campus der RUB
Die Henne

Von Halbzeugen und Herzensangelegenheiten

Derzeit beliebt
Sternenhimmel mit Milchstraße
Himmelsereignis

Sieben Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über Sternschnuppen wissen

Wirtschaftswissenschaft: Martin Werding ist neues Mitglied im Rat der Wirtschaftsweisen.
Sachverständigenrat

Martin Werding ist neuer Wirtschaftsweiser

OP-Szene
Medizin

Schonender Katheter-Eingriff bei Lungenembolie

 
Mehr Vermischtes
Ressort
 
Zur Startseite
News
  • A-Z
  • N
  • K
Logo RUB
Impressum | Kontakt
Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstraße 150
44801 Bochum

Datenschutz
Barrierefreiheit
Impressum
Schnellzugriff
Service und Themen
Anreise und Lagepläne
Hilfe im Notfall
Stellenangebote
Social Media
Facebook
Twitter
YouTube
Instagram
Seitenanfang y Kontrast N
Impressum | Kontakt