
Coronavirus Worauf kommt es jetzt für uns alle an?
Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich wendet sich mit einem öffentlichen Brief an die RUB-Mitglieder.
Liebe Studierende, liebe Beschäftigte, liebe Freunde der Ruhr-Universität Bochum,
das Coronavirus verändert dramatisch das Leben und Arbeiten in unserem Land und an unserer Universität. Die Lage ist sehr ernst und wir nehmen sie auch ernst. So wie es die Bundeskanzlerin in ihrer Fernsehansprache am 18. März formuliert hat.
Der Schutz unseres Lebens steht an erster Stelle. Dafür müssen wir auf das verzichten, was unser Wesen als Universität ausmacht: Mit 50.000 Menschen auf dem Campus eng zusammenarbeiten, lehren, forschen, diskutieren, Sport machen, essen, feiern. All das geht jetzt nicht mehr so, wie wir es gewohnt sind. So lange nicht, bis die Gesundheitssysteme Medikamente und Impfstoffe entwickelt haben.
Wir müssen jetzt Abstand halten, um weiter zusammen arbeiten zu können. Damit Wirtschaft und Gesellschaft und auch unser Uni-Betrieb nicht völlig zum Erliegen kommen. Denn auch das verursacht Schaden und Not.
Besonders für Sie, liebe Studentinnen und Studenten, ist es jetzt schon sehr schwer. Weil Sie nicht wissen, wann Sie Ihre Prüfungen nachholen können. Weil Sie sich fragen, wie das Studieren ohne persönlichen Kontakt im kommenden Semester überhaupt funktionieren soll. Aber auch, weil viele von Ihnen gerade ihre Jobs verlieren und um ihre Finanzierung fürchten. Wir tun alles dafür, um den Lehrbetrieb bis zum geplanten Semesterstart am 20. April auf begegnungsarme und vor allem digitale Formate umzustellen und Versäumtes nachzuholen. Und wir werden in jeder Form großzügig und unbürokratisch helfen, um Schaden und Leid für Sie insgesamt gering zu halten.
Wir arbeiten intensiv daran, dass es auch ohne soziale Kontakte weiter geht und sozial bleibt. Schon jetzt sind wir sehr kreativ darin, jeden Tag neue Lösungen zu finden und zu improvisieren.
Mein großer Dank gilt all jenen Beschäftigten, die in diesen Zeiten der tiefsten Krise unseren Uni-Betrieb auf dem Campus und von zu Hause aufrechterhalten und quasi neu aufbauen. Und mein großer Dank gilt auch all jenen, die sich in Bereitschaft halten, sich durch Gesten und Taten solidarisch zeigen und so gut es geht mithelfen.
Es geht nur zusammen in Verantwortung und Solidarität. Das hat den Geist der RUB schon immer ausgemacht. Doch jetzt wird unser Zusammenhalt auf die härteste Probe gestellt, die wir seit Gründung der Uni jemals erlebt haben.
Achten Sie aufeinander, helfen Sie sich gegenseitig, und vor allem:
Bleiben Sie möglichst zu Hause und bleiben Sie gesund!
Herzlichst,
Axel Schölmerich