IT Das neue Datacenter wurde an die RUB übergeben

Nun nimmt IT.SERVICES es in Betrieb. Vom Serverumzug spüren die meisten RUB-Mitglieder nichts.

Neben dem Technischen Zentrum der RUB ist ein Gebäude entstanden, das ganz ohne Menschen auskommt: das neue Datacenter, zugleich die Heimat des Großteils der an der RUB verwendeten Server. Der Bauherr, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), übergab das neue Rechenzentrum am 13. April 2022 offiziell an die RUB. Nun bauen Fachleute der RUB die aktive Netzwerktechnik ein und ziehen die IT-Systeme aus dem Gebäude NA in die neuen Räumlichkeiten um. Diesen Umzug werden die allermeisten RUB-Mitglieder gar nicht bemerken; der Betrieb soll reibungslos weiterlaufen. Ausnahmen bilden hier die Beschäftigten bei IT.SERVICES sowie die jeweiligen Systemadministratoren.

Alleinstellungsmerkmal in der IT-Landschaft an Hochschulen

„Wir freuen uns sehr, das neugebaute Datacenter an die Ruhr-Universität Bochum übergeben zu können und möchten uns für die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten bedanken. Gemeinsam konnten wir ein Rechenzentrum realisieren, das den neuesten Vorgaben entspricht. Das Datacenter ermöglicht durch eine stabile Energieversorgung einen ausfallsicheren IT-Betrieb und garantiert damit eine zuverlässige Forschung an der Universität“, sagte Anke Richter, Leiterin der Niederlassung Dortmund des BLB NRW, anlässlich der Übergabe. „Die Ruhr-Universität freut sich über das neue Datacenter. Ein solches, bereits für die spätere Zertifizierung vorbereitetes Rechenzentrum stellt in der IT-Landschaft an Hochschulen ein Alleinstellungsmerkmal dar“, ergänzte Uwe Burckhardt, Abteilungsleiter für Baumanagement im Dezernat Bau und Liegenschaften der RUB. „Die Realisierung eines solch komplexen Gebäudes in dieser Terminschiene und Qualität wäre ohne ein funktionierendes Projektteam nicht möglich gewesen. Wir empfanden die konstruktive Zusammenarbeit im ganzen Team zwischen BLB, RUB und Generalunternehmer als sehr gelungen und bedanken uns dafür herzlich bei allen Beteiligten.“

Hier die wichtigsten technischen Daten zum Datacenter:

  • Das Gebäude hat eine Gesamtfläche von rund 900 Quadratmetern. Davon sind 318 Quadratmeter reine Serverfläche, die restliche Fläche ist für die technische Infrastruktur vorgesehen.
  • Das Rechenzentrum wird bedienerlos betrieben, im sogenannten Remote-Betrieb.
  • Redundant aufgebaute Elektroversorgung, um hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten und Ausfällen vorzubeugen.
  • Das Datacenter wurde konform zur Rechenzentrumsnorm DIN EN 50600 gebaut (1. Zertifizierungsphase) und soll in der anschließenden 2. Phase im Auftrag von IT.SERVICES durch den TÜV-IT zertifiziert werden; siehe Infobox.
  • Das Gebäude ist alarmgesichert (Einbruch, Brand) und verfügt über eine Gaslöschanlage zur Löschung der empfindlichen IT-Systeme.
  • Es wurden Stellplätze für insgesamt 92 luftgekühlte und 21 wassergekühlte Serverschränke (Racks) realisiert. Die Schränke sind bis auf 20 luftgekühlte Racks und 15 wassergekühlte Racks auch schon komplett inklusive Steckerleisten (PDU) vorhanden. Die 15 noch nicht belegten Stellplätze mit Wasserkühlung sind für das HPC-Rechencluster vorgesehen.
  • Bis zu einer Außentemperatur von plus 18 Grad Celsius kann die Gesamtwärmelast von bis zu 700kW energieeffizient vollständig über Freikühler mithilfe der Außenluft gekühlt werden.
  • Eine 100 Quadratmeter große Erweiterungsfläche wurde so realisiert, dass eine Erweiterung im laufenden Betrieb möglich wäre.
  • Es wurde eine intensive Inbetriebnahme-Phase mit vielfältigen Testszenarien durchgeführt, um die Anlagentechnik auf Herz und Nieren zu prüfen und etwaige Schwachstellen oder falsche Einstellungen frühzeitig vor Übergabe des Gebäudes an die RUB zu erkennen.
  • Das Datacenter ersetzt den früheren Serverraum im Gebäude NA und ergänzt die bestehenden Serverräume ID, IC und GD.

Die Rechenzentrumsnorm DIN EN 50600

Seit 2012 wird die europäische Normenreihe „DIN EN 50600 Informationstechnik – Einrichtungen und Infrastrukturen von Rechenzentren“ entwickelt. Sie besteht heute aus elf Einzelnormen, die die Anforderungen an eine zeitgemäße IT-Unterbringung und deren Betrieb spezifizieren. Seit etwa zwei Jahren kann der Betrieb eines Datacenters als konform zu dieser Norm zertifiziert werden. Eine solche Zertifizierung ist für alle IT-Betreiber von Vorteil, die zum Beispiel in Forschungsprojekten sensible Daten verarbeiten oder von öffentlichen Stellen beziehen möchten. Der hierbei erforderliche Sicherheitsnachweis vereinfacht sich durch die Zertifizierung erheblich.

Veröffentlicht

Mittwoch
13. April 2022
15:48 Uhr

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