Serie Mit Wissenschaft durchs Jahr
Zum Valentinstag am 14. Februar regnet es jedes Jahr rote Rosen. © RUB, Volkmann

14. Februar Valentinstag

Heute ist Valentinstag! Am Tag der Liebenden werden wieder zahllose rote Rosen verschenkt. Aber wo kommt diese Tradition eigentlich her, oder ist sie nur ein cleverer Schachzug der Blumenindustrie?

Schon in der Antike war die rote Rose als Liebessymbol weit verbreitet, weiß Prof. Dr. Manuel Baumbach aus der Klassischen Philologie der RUB. Sie ist der Liebesgöttin Aphrodite geweiht und war neben (roten) Äpfeln eine oft verschenkte und viel besungene Liebesgabe.

Bereits die archaische Dichterin Sappho erwähnt Rosenkränze als Liebeszeichen, einzelne rote Rosen wurden von jungen Männern ihren Geliebten dargebracht, und bei Hochzeitsfeiern gehörten Rosen(blüten) zum Schmuck der Festräume. Die Rose symbolisiert dabei sowohl das Gefühl der Liebe als auch die – Liebe auslösende – jugendliche Blüte, welche die „rosenarmigen“ Chariten, die Göttinnen der Anmut, unverheirateten Mädchen verleihen konnten.

Eine Rose kann auch verwelken

In dieser Bedeutung ist die Rose jedoch auch negativ konnotiert, da ihr das Verwelken und damit das Vergehen der Liebe fest eingeschrieben sind.

An letzteres wird beim heutigen Valentinsbrauch natürlich ebenso wenig gedacht wie an die kultische Verbindung der Rose mit dem Tod, die sich seit dem ersten Jahrhundert nach Christus im römischen Totenkult, den rosalia, manifestiert, oder an ihren Bezug zum ewigen Leben, auf das sie in der christlichen Symbolik verweist.

Kulturgeschichtliche Parallelen

Der Brauch, dass sich Verliebte am Valentinstag Rosen schenken, geht auf keine antike Tradition zurück. Es gab in der Antike weder einen bestimmten Tag im Jahr, an dem rote Rosen als Liebesgabe geschenkt wurden, noch ist bei dem Aufkommen des Valentinsbrauches im 14. Jahrhundert ein direkter Rückgriff auf antike Liebesbräuche fassbar. Allenfalls lässt sich von kulturgeschichtlichen Parallelen sprechen, die sich im Verschenken von roten Rosen und der damit verbundenen Liebessymbolik in Antike und Moderne zeigen.

In diesem Sinne gilt für Sender und Empfänger von Rosen auch am diesjährigen 14. Februar Gertrude Steins bekannte Sentenz: „a rose is a rose is a rose“.

Unveröffentlicht

Von

Maren Volkmann
Manuel Baumbach

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