
Neues Projekt Abwasser aus dem Bergbau sinnvoll wiederverwenden
Die Ha-Long-Bucht im Norden Vietnams ist Weltnaturerbe und Touristenmagnet. Doch belastetes Abwasser aus dem dortigen Bergbau bereitet Probleme. Ein neues Projekt will Abhilfe schaffen.
Wie sich stark belastetes Abwasser aus dem Bergbau wiederverwenden lässt, untersuchen Forscher und Industriepartner im neuen Projekt „Waterminer“ am Beispiel der vietnamesischen Stadt Ha Long. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben mit rund 1,8 Millionen Euro.
In Ha Long konkurrieren die Interessen von Bergbauindustrie, städtischem Leben und Tourismus. Verunreinigtes Wasser aus dem Steinkohlebergbau gelangt in die Bucht und belastet die Umwelt stark.
Konzept für einen Wasserkreislauf
Ziel des Waterminer-Teams ist es, das Bergbau-Abwasser in einen Wasserkreislauf einzubinden und somit wiederzuverwenden. Die Projektpartner erarbeiten zum Beispiel Vorschläge, wie Wasser aufbereitet und verteilt werden kann. Sie erforschen auch, ob ihre Konzepte wirtschaftlich sowie ökologisch sinnvoll sind und ob die verschiedenen Akteure sie akzeptieren. Dabei berücksichtigen sie, dass das Wasserangebot in Ha Long räumlich und zeitlich variiert, bedingt durch den Wandel, dem der Bergbau unterliegt. Das Projekt deckt daher den Zeitraum bis zur Stilllegung aller dortigen Bergwerke ab.
Prof. Dr. Harro Stolpe vom RUB-Lehrstuhl für Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen koordiniert die sieben Waterminer-Teilprojekte. Sie finden in enger Kooperation mit dem vietnamesischen Bergbauunternehmen Vinacomin statt. Insgesamt sechs Partner aus Forschung und Industrie sind beteiligt.