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Biosensor soll Fehler im Proteinhaushalt von Zellen finden
Wie Zellen ihren Proteinhaushalt im Gleichgewicht halten, will ein internationales Forscherteam herausfinden. Die deutschen, australischen und US-amerikanischen Wissenschaftler erhalten zu diesem Zweck rund 1,2 Millionen Euro Fördermittel aus dem „Human Frontier Science Program“ für drei Jahre. Einer der vier erfolgreichen Antragsteller ist Prof. Dr. Simon Ebbinghaus vom RUB-Lehrstuhl für Physikalische Chemie II und Mitglied im Exzellenzcluster „Ruhr explores solvation“.
Gesunde Zellen benötigen eine Vielzahl von Proteinen für ihre Funktion. Unter verschiedensten Bedingungen, zum Beispiel wenn sich der Wassergehalt der Zelle ändert, müssen sie in der richtigen dreidimensionalen Struktur und in der richtigen Menge vorliegen. Ein ausgeklügeltes Kontroll- und Reparatursystem entsorgt falsch gefaltete oder verklumpte Proteine oder korrigiert fehlerhafte dreidimensionale Strukturen. Im Alter, bei Stress oder bei bestimmten Krankheiten funktionieren diese Mechanismen nicht mehr richtig.
Simon Ebbinghaus und seine Kolleginnen und Kollegen wollen einen Biosensor entwickeln, der misst, wie effektiv eine Zelle unter verschiedenen Bedingungen das Proteingleichgewicht reguliert. „Zukünftig könnte das helfen, Fehlfunktionen, die mit der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen zusammenhängen, zu erkennen und zu beeinflussen“, sagt der Forscher.
24. März 2017
09.35 Uhr