Haben einen Trick entwickelt, um die komplizierte Physik in Atomkernen berechenbar zu machen: Evgeny Epelbaum (links) und Hermann Krebs
© RUB, Marquard

Quantenphysik Neue Einblicke in die Kraft, die Atomkerne zusammenhält

Eine Art mathematische Pinzette hat diese Erkenntnisse ermöglicht.

Mit Computersimulationen haben Physiker neue Einblicke in die starke Kraft erhalten, die Protonen und Neutronen im Atomkern zusammenhält. Sie ist von fundamentaler Bedeutung, aber bislang nicht im Detail verstanden.

Die Forscher betrachteten zusammengesetzte Teilchen, sogenannte Alpha-Teilchen aus zwei Protonen und zwei Neutronen. Verändert sich die starke Kraft zwischen den einzelnen Protonen und Neutronen nur ein bisschen, beeinflusst das die Wechselwirkung zwischen den zusammengesetzten Teilchen maßgeblich. „Das würde man eigentlich nicht erwarten“, erklärt Prof. Dr. Evgeny Epelbaum vom RUB-Institut für Theoretische Physik II.

Mathematischer Trick

Mit einem vereinfachten Computermodell berechneten die Physiker die Kräfte zwischen zwei zusammengesetzten Teilchen in Abhängigkeit der Kräfte zwischen den einzelnen Protonen und Neutronen. Das ging aber nur mit einem Trick: Sie hielten die zusammengesetzten Teilchen an einem Ort fest. Dafür erfanden sie das mathematische Pendant einer Pinzette – eine schwache äußere Kraft, die die Teilchen fesselte.

Die Forscher stellten die Alpha-Teilchen in ihrer Simulation vereinfacht dar, jeweils nur aus einem Proton und einem Neutron bestehend. Um die Interaktion der beiden zusammengesetzten Teilchen berechnen zu können, hielten sie jedes vereinfachte Alpha-Teilchen mit einer äußeren Kraft fest.
© Dean Lee

Die Ergebnisse der Simulation liefern neue Antworten auf die Frage, welche Eigenschaften der starken Kraft zwischen Protonen und Neutronen zur Anziehung und Abstoßung von zusammengesetzten Teilchen führen.

Evgeny Epelbaum berichtet mit seinen Bochumer Kollegen Dr. Hermann Krebs und Dr. Alexander Rokash sowie Prof. Dr. Dean Lee von der North Carolina State State University in der renommierten Zeitschrift „Physical Review Letters“.

Unveröffentlicht

Von

Julia Weiler

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