Newsportal - Ruhr-Universität Bochum
1,7 Millionen Euro für die Krebsforschung
Einen neuen Wirkstoff gegen Krebs wollen Forscherinnen und Forscher aus Essen, Bochum und Wuppertal entwickeln. Das Land NRW fördert das Vorhaben mit 1,7 Millionen Euro mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE. In den drei Jahren Projektlaufzeit wollen die Wissenschaftler das Medikament so weit bringen, dass es anschließend in klinischen Studien getestet werden kann.
Angriffsziel der neuen Arznei werden die Ras-Proteine sein. In Zellen fungieren sie als Schalter, welche zahlreiche Signalwege steuern.
Wirkstoff maßschneidern
Bei jedem dritten menschlichen Tumor liegen Mutationen in den Ras-Genen vor, die den Bauplan für die gleichnamigen Proteine enthalten. Diese spielen zum Beispiel bei Magen-, Darm- und Lungenkrebs eine Rolle, gegen die bislang keine wirksame Therapie existiert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in verschiedenen Forschungsgruppen haben in den vergangenen Jahren Ansätze entwickelt, um Ras-Proteine mit Arzneistoffen zu hemmen. Eine erfolgversprechende Strategie ist unter anderem, die Proteine daran zu hindern, sich in der Zellmembran einzulagern, wo sie üblicherweise ihre Arbeit verrichten.
Mit einer Kombination von modernen Methoden will das Projektteam einen Wirkstoff maßschneidern, der selektiver ist als bislang existierende Substanzen und weniger Nebenwirkungen auslöst. Aus Bochum ist die Arbeitsgruppe Biomolekulare NMR-Spektroskopie von Prof. Dr. Raphael Stoll beteiligt.
Das Projekt trägt den Titel „Ras-Inhibition in soliden Tumoren“. Partner der RUB sind die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen, die Bergische Universität Wuppertal und das Lead Discovery Center, ein Biotechnologieunternehmen in Dortmund. Raphael Stoll leitet die Projektarbeiten an der RUB.
4. September 2017
13.32 Uhr