Die Zeiten, in denen Forscher ihre Daten nur in dicken Büchern sammeln, sind vorbei. In vielen Disziplinen fallen digitale Daten an, die strukturiert gespeichert werden müssen.
© RUB, Marquard

Umfrage Wie können Forschungsdaten nachhaltig nutzbar werden?

Was für das Management von Forschungsdaten gebraucht wird, ermittelt ab sofort eine Umfrage. RUB-Wissenschaftler sind aufgerufen teilzunehmen.

Wer schon einmal in ein laufendes Forschungsprojekt eingestiegen ist und sich in die vorhandene Datenstruktur einfuchsen musste, weiß, wie wichtig es ist, dass Daten strukturiert und transparent vorgehalten werden. Das gilt sowohl für Messwerte und Simulationen aus naturwissenschaftlich-technischen Bereichen als auch für statistische Daten aus Sozial- und Verhaltenswissenschaft sowie für digitale Editionen und Quellen in der Geisteswissenschaft.

Welchen Bedarf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Management von Forschungsdaten haben, erhebt ab 1. März 2018  eine Umfrage im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts.

Mitmachen

Alle RUB-Wissenschaftler erhalten eine E-Mail-Einladung zur Teilnahme an der Umfrage von Prorektor Prof. Dr. Andreas Ostendorf. Alternativ können sie ihre Antworten online geben. Organisiert wird die Umfrage von der Universität Duisburg-Essen und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.

„Wir appellieren an alle Forscherinnen und Forscher der RUB, sich an der Umfrage zu beteiligen. Nur wenn wir einen guten Überblick über die Bedarfe in den verschiedenen Disziplinen bekommen, können wir unsere Serviceangebote und unsere Infrastruktur optimal ausrichten“, sagt Andreas Ostendorf.

Umfrage unter den Wissenschaftlern

Die Umfrage soll zum Beispiel ermitteln, welche Daten überhaupt anfallen, welche Personen darauf Zugriff haben und wie die Daten aktuell gespeichert werden. Am Bedarf ausgerichtet soll später die Infrastruktur bereitgestellt werden.

„Die Anforderungen können je nach Fachbereich sehr unterschiedlich sein“, weiß Jürgen Windeck, Mitglied der RUB-Arbeitsgruppe Forschungsdatenmanagement. „Daher wäre eine rege Beteiligung an der Umfrage sehr hilfreich.“

Vorteile für die Forscher

„Forscher haben immer schon ihre Forschungsdaten organisiert, je nach Fachbereich gibt es bereits etablierte Lösungen und Praktiken“, sagt Windeck. Das Forschungsdatenmanagement habe trotzdem viele Vorteile für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. „Ziel ist es, sie mit einer Infrastruktur zu unterstützen, die Kooperationen erleichtert und sicherstellt, dass die Daten auch nach Projektende weiter genutzt werden können.“ Wer in ein Forschungsprojekt einsteige, profitiere außerdem von einer gut dokumentierten Datenstruktur.

Hinzu komme, dass viele Förderer inzwischen Angaben zum Datenmanagement in den Forschungsanträgen erforderten.

Die Arbeitsgruppe Forschungsdatenmanagement der RUB hat im April 2017 ihre Arbeit aufgenommen, um ein zentral koordiniertes und nachhaltiges Forschungsdatenmanagement an der Universität zu etablieren. Das Team arbeitet derzeit außerdem daran, ein Tool zum Erstellen von Datenmanagementplänen auf dem Campus einzuführen. Weitere Maßnahmen werden folgen.

Der Lebenszyklus von Forschungsdaten

Schon zu Beginn eines Projekts einen Plan für das Datenmanagement zu haben beugt späteren Problemen vor. Zu einem solchen Plan gehört sowohl das Handling bereits existierender als auch neu anfallender Daten. Wie wird selektiert? Wie archiviert? Welche rechtlichen und administrativen Aspekte sind zu beachten? Von Anfang an bedenken sollten Forscher auch, wie sie die Daten bei der Publikation der Ergebnisse anderen zugänglich machen können. Wichtig dabei: eine klare Definition von Verantwortlichkeiten, erforderlichen Ressourcen und anfallenden Kosten.

Veröffentlicht

Donnerstag
01. März 2018
08:59 Uhr

Von

Julia Weiler

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