Serie Grenzgänger
Prof. Dr. Laurenz Wiskott versucht, das menschliche Gehirn zu verstehen und Maschinen ähnlich arbeiten zu lassen.
© Damian Gorczany

Neuroinformatik Wenn Maschinen Menschen überflügeln

Möchten wir Maschinen haben, die intelligenter sind als wir?

Neuroinformatik möchte einerseits das menschliche Gehirn verstehen, andererseits Algorithmen entwickeln, die menschliche geistige Fähigkeiten nachbilden oder gar übertreffen. Die jüngsten Erfolge des Maschinellen Lernens zeigen, dass es zunehmend gelingt, den Menschen zu überflügeln, zum Beispiel bei dem Spiel „Go“, bei bestimmten Computerspielen oder der Erkennung von Objekten in Fotos.

Ethische statt technischer Grenze

Wir sind hier von einer ganzheitlichen Intelligenz zwar noch weit entfernt; es zeichnet sich aber ab, dass die Grenzen nicht so sehr technischer Natur sind, sondern eher ethischer: Möchten wir Maschinen haben, die intelligenter sind als wir? Wie viel Kontrolle möchten wir an solche Maschinen abgeben, um uns das Leben zu erleichtern?

Im Verständnis des menschlichen Gehirns sehe ich eine grundsätzliche Grenze darin, dass es nicht gelingen wird, individuelles Verhalten über den Moment hinaus vorherzusagen, schlicht deswegen, weil es nicht gelingen wird, den Zustand eines individuellen Gehirns hinreichend auszumessen.

Veröffentlicht

Donnerstag
08. März 2018
09:00 Uhr

Von

Laurenz Wiskott

Dieser Artikel ist am 27. April 2018 in Rubin 1/2018 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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