Serie Grenzgänger
Prof. Dr. Annette Sell sieht unterschiedliche Grenzen in verschiedenen philosophischen Disziplinen – aber auch eine, die allen Wissenschaften gemein ist.
© Damian Gorczany

Philosophie Grenzenlose Forschungsgegenstände

Alles, was gedacht werden kann, kann auch philosophisch erforscht werden. Vollkommen grenzenlos ist die Disziplin deswegen aber nicht.

Was ist überhaupt eine Grenze? Als Philosophin frage ich zunächst nach Inhalt und Bedeutung des Grenzbegriffs. Es gibt in der Philosophie den Streit um die Grenzen der menschlichen Erkenntnis, des sprachlichen Ausdrucks, der Ethik und so weiter. Der Forschungsgegenstand der Philosophie ist ja selbst nicht eingrenzbar. Alles, was gedacht werden kann, also auch das Denken selbst, wird erforscht. Dabei kommt die Philosophie zu systematischen, historischen und interdisziplinären Ergebnissen.

Die Grenze muss aber immer neu ausgelotet werden und ist an die jeweilige Disziplin gebunden. Die praktische Philosophie, die es mit ethisch-normativen Themen zu tun und sich den Fragen des ethisch Vertretbaren zu stellen hat, stößt an andere Grenzen als die theoretische Philosophie, die an der Grenze des Erkenntnisvermögens, des Bewusstseins und der Logik forscht. Eine Grenze der besonderen Art ist mit den begrenzten finanziellen Mitteln für Forschungsprojekte gegeben. Aber dieses Problem stellt sich ja fachübergreifend.

Veröffentlicht

Donnerstag
22. März 2018
09:20 Uhr

Von

Annette Sell

Dieser Artikel ist am 27. April 2018 in Rubin 1/2018 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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