Die Bochumer Projektbeteiligten Marc Nowaczyk (rechts) und Adrian Ruff
© RUB, Marquard

Biotechnologie Biosolarzelle produziert Wasserstoff

Das halbkünstliche System ist wie ein Legokasten aufgebaut – was vielfältige Anwendungen für die Zukunft eröffnet.

Ein internationales Forscherteam mit RUB-Beteiligung hat molekulare Bausteine von Pflanzen und Mikroorganismen in einer Biosolarzelle kombiniert, sodass sie Lichtenergie ohne Umwege zur Produktion von Wasserstoff nutzen konnten. In der Natur kommt diese Kombination so nicht vor: Pflanzen können zwar Lichtenergie nutzen, um Kohlendioxid in Biomasse zu verwandeln, aber keinen Wasserstoff produzieren. Manche Bakterien hingegen können Wasserstoff produzieren, aber nicht direkt mithilfe von Lichtenergie.

„Wir konnten erstmals eine Biosolarzelle entwickeln, die direkt einen chemischen Energieträger, in unserem Fall Wasserstoff, erzeugt“, resümiert Dr. Adrian Ruff vom Bochumer Zentrum für Elektrochemie.

Komponenten leicht austauschbar

Der modulare Aufbau des Systems ermöglicht einen einfachen Austausch der biologischen und chemischen Bauteile, sodass auch andere Funktionen denkbar wären. „Unser molekularer Legokasten bietet vielfältige Möglichkeiten für zukünftige Anwendungen“, sagt Privatdozent Dr. Marc Nowaczyk vom RUB-Lehrstuhl für Biochemie der Pflanzen. „Denkbar wäre es zum Beispiel, flüssige Energieträger auf der Basis von Kohlenstoff aus dem klimaschädlichen Kohlendioxid herzustellen.“

Die Ergebnisse beschreiben die Bochumer Forscher mit Kollegen der University of Cambridge in der Zeitschrift „Nature Energy“, online veröffentlicht am 3. September 2018.

Veröffentlicht

Mittwoch
26. September 2018
09:40 Uhr

Von

Julia Weiler

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