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Neue Chancen in der Therapie
Nach jahrzehntelanger Grundlagenforschung sind inzwischen Diabetes-Medikamente auf den Markt gekommen, die sich nicht vom Insulin aus der Bauchspeicheldrüse ableiten, sondern von Hormonen im Darm, dem sogenannten Inkretinsystem. Welche Möglichkeiten und Chancen sich für die Diabetes-Therapie ergeben, diskutieren Forscher aus ganz Europa auf einem Kongress in Bochum.
Führende Wissenschaftler der Inkretin-Forschung treffen sich vom 24. bis 26. Januar 2019 im Hörsaalzentrum des St.-Josef-Hospitals, Universitätsklinikum der RUB.
Vorgängerkongresse hatten in Kopenhagen und Pisa stattgefunden. Wissenschaftlicher Leiter der Tagung ist Prof. Dr. Michael Nauck, Chef der klinischen Forschung im Diabetes-Zentrum Bochum/Hattingen. Er ist sicher: „Die neuen Medikamentengruppen werden weltweit zu Umwälzungen führen.“
Neben dem Insulin, das oft aber weiter notwendig sein wird, erhält der Arzt zusätzliche Therapie-Optionen. Die neuen Präparate – GLP1-Rezeptor-Agonisten – sind leichter zu dosieren als Insulin, das oft eine monatelange Dosisanpassung erfordert. Ferner können sie keine Unterzuckerungen auslösen und verringern signifikant das Risiko von Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Nierenversagen oder Schlaganfall.
Diabetes ist eine Volkskrankheit, unter der in Deutschland rund neun Millionen Menschen leiden. Etwa 400.000 sind es allein im Ruhrgebiet.
21. Januar 2019
16.16 Uhr