Die Auswertung von öffentlich zugänglichen Informationen, das geheime Abfangen von Nachrichten oder die Arbeit mit Informanten gehörten zu den Methoden des Verfassungsschutzes.
© RUB, Marquard

Geschichte Spionageabwehr des Verfassungsschutzes zur Zeit des Kalten Kriegs

Ein neues Projekt nimmt die Stasi-Spionage in den Blick – und wie sich das Bundesamt dagegen verteidigte.

Wie sich das Bundesamt für Verfassungsschutz zur Zeit des Kalten Krieges gegen Spionage durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, die Stasi, schützte, untersucht ein neues Forschungsprojekt an der RUB. Der Historiker Prof. Dr. Michael Wala konzentriert sich dabei auf die Jahre 1950 bis 1990. Das am 1. Februar 2019 gestartete Forschungsvorhaben wird vom Bundesinnenministerium finanziell unterstützt und läuft bis Juli 2021.

Umfangreiche Organisationsgeschichte

Im ersten Teil des Projekts arbeitet Michael Wala die Organisationsgeschichte der Abteilung für Spionageabwehr auf und bezieht dabei bekannte Spionagefälle sowie den Mauerbau ein. Wie die Abteilung mit anderen Sicherheitsbehörden wie dem Bundeskriminalamt oder Bundesnachrichtendienst, aber auch mit ausländischen Diensten zusammenarbeitete, steht im Fokus des zweiten Projektteils. Im dritten Projektteil geht es darum, wie sich Stasi-Spionage und Spionageabwehr zwischen 1950 und 1990 wandelten. Unter anderem erforscht Michael Wala, auf welche Methoden der Verfassungsschutz vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen setzte.

Michael Wala hat in Bochum die Professur für die Geschichte Nordamerikas inne.
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Das aktuelle Projekt ist eine Fortsetzung einer früheren Arbeit, die Wala zusammen mit dem Bochumer Historiker Prof. Dr. Constantin Goschler durchführte und 2015 unter dem Titel „Keine neue Gestapo – Das Bundesamt für Verfassungsschutz und die NS-Vergangenheit“ im Rowohlt-Verlag veröffentlichte.

Veröffentlicht

Mittwoch
13. Februar 2019
14:49 Uhr

Von

Julia Weiler

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