Achim Mumme hat mit seinem Team ausgewertet, wie viele Rückfälle nach verschiedenen Behandlungen von Krampfadern es jeweils gibt.
© RUB, Kramer

Medizin Lasertherapie gegen Krampfadern vervielfacht die Rückfallrate

Seit es die Laserbehandlung von Krampfadern gibt, wird ihr häufig der Vorzug vor einer Operation gegeben. Auf lange Sicht eine schlechte Entscheidung.

Bei der Entfernung von Krampfadern kommt es darauf an, dass das Leiden nicht einige Jahre nach der Behandlung wieder auftritt und erneut behandelt werden muss. Ein Bochumer Medizinerteam hat die Rückfallraten nach verschiedenen Behandlungsoptionen über mindestens fünf Jahre verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass nach der heute häufig angewandten Laserbehandlung bis zu fünfmal so oft Rückfälle auftreten wie nach der konventionellen Krampfaderoperation. Die Forscher berichten im Journal „Phlebologie“ von Februar 2019.

Sicherheitsabstand wegen großer Hitze

Bei der Lasertherapie wird ein Katheter in die krankhaft erweiterte Vene, die Vena saphena magna, eingeführt und mit Laserstrahlen stark erhitzt. Dadurch wird die Vene verschlossen. „Wegen der starken Hitzeentwicklung muss man dabei einen Sicherheitsabstand von der tiefen Beinvene halten, von der die Vena saphena magna abzweigt“, erklärt Prof. Dr. Achim Mumme, Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie am St. Josef Hospital, Klinikum der RUB. Durch diesen Sicherheitsabstand bleibt allerdings ein Stumpf der behandelten Vene stehen, von dem Rückfälle ausgehen – bis zu 5,6-mal häufiger als bei der operativen Entfernung von Krampfadern, bei der kein Stumpf bleibt.

Mumme und seine Kollegen raten dazu, Patienten beim Vorgespräch auf die Studienlage hinzuweisen und gegebenenfalls die operative Entfernung von Krampfadern als Methode der ersten Wahl anzubieten.

Veröffentlicht

Mittwoch
06. März 2019
09:00 Uhr

Von

Meike Drießen

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