Von der Grundlagenforschung bis zur Entwicklung eines Medikaments ist es ein weiter Weg.
© RUB, Marquard

Krebsforschung UA-Ruhr-Forscher schaffen Grundlagen für gezielte Therapie

Am Computer entwickelt wurde der mögliche neue Wirkstoff, der Krebszellen hemmt.

Einen potenziellen Wirkstoff gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs haben Forscherinnen und Forscher der Universitätsallianz Ruhr hergestellt und erfolgreich getestet. „In einigen Jahren könnte aus dem neuen Wirkstoff ein echtes Medikament werden“, so Prof. Dr. Daniel Rauh von der Technischen Universität Dortmund. Das Team, zu dem auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Westdeutschen Tumorzentrums Essen und der RUB gehören, berichtet über den Wirkstoff Borussertib in der Fachzeitschrift Cancer Research.

Am Computer entwickelt

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist sehr aggressiv und bislang nur unzureichend therapierbar. Die Dortmunder Forscher entwickelten am Computer den neuen Inhibitor, der die Krebszellen in ihrer Funktion stören soll.

Um den potenziellen Wirkstoff zu testen, arbeiteten sie mit Medizinerinnen und Medizinern aus Essen und Bochum zusammen: Prof. Dr. Jens Siveke vom Westdeutschen Tumorzentrum des Universitätsklinikums Essen der Universität Duisburg-Essen ist Experte in Sachen Bauchspeicheldrüsenkrebs; das Team um Prof. Dr. Stephan Hahn von der RUB verfügt über Möglichkeiten, den Wirkstoff in vivo zu testen. So konnte die zunächst nur in Krebszellmodellen beobachtete Wirkung erstmals auch im lebenden System, in diesem Fall an Mäusen, nachgewiesen werden.

Weiter entwickeln für die klinische Forschung

Ein weiterer Erfolg der Zusammenarbeit: Das Team konnte die Kristallstruktur der krankmachenden Zellen erstmals dreidimensional auflösen. „Dieser Erfolg konnte nur durch die Kooperation der unterschiedlichen Partner gelingen“, sagt Daniel Rauh. Der Fokus der weiteren Forschung liegt nun auf der Optimierung des neuen Wirkstoffs, um ihn für die klinische Testung weiterzuentwickeln.

Förderung

Die gemeinsame Forschung wurde vom Mercator Research Center Ruhr (Mercur) gefördert und von der Lead Discovery Center GmbH und dem Leibniz-Institut für Arbeitsforschung aus Dortmund unterstützt. Mercur fördert Kooperationen zwischen der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen, die seit 2007 unter dem Dach der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) eng zusammen arbeiten.

Originalveröffentlichung

Jörn Weisner et al.: Preclinical efficacy of covalent-allosteric AKT inhibitor Borussertib in combination with Trametinib in KRAS-mutant pancreatic and colorectal cancer, in: Cancer Research, 2019, DOI: 10.1158/0008-5472.CAN-18-2861

Über die Universitätsallianz Ruhr

Seit 2007 arbeiten die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

Veröffentlicht

Freitag
29. März 2019
09:25 Uhr

Von

Meike Drießen
Lena Reil
TU Dortmund

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