Neues Projekt Angsttherapie mit App für Kinder
Zehn Prozent aller Kinder leiden unter Ängsten. Ein neuer Therapieansatz will schnelle Abhilfe schaffen.
Wie wirksam eine frühe einmalige Behandlung gegen spezifische Ängste bei Kindern wirkt, möchte ein internationales Forschungsteam in einem neuen Projekt herausfinden. Zum Therapiekonzept gehört auch eine personalisierte App; sie unterstützt die Behandelten dabei, sich selbstständig an die angstauslösenden Situationen heranzuwagen. Die Netherlands Organisation for Health Research and Development fördert das Vorhaben mit dem Titel „Early intervention and treatment prediction in childhood specific phobias: combining One-Session-Treatment with app-based technology“ mit 450.000 Euro für fünf Jahre.
Dr. Anke Klein, Psychologin an der RUB und Universiteit Leiden, koordiniert das Vorhaben, an dem auch Prof. Dr. Silvia Schneider, Leiterin des RUB-Lehrstuhls für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, sowie weitere Partner aus den Niederlanden, aus Australien und den USA beteiligt sind. Das Kickoff-Treffen für das Projekt fand am 15. Juli 2019 in Bochum statt, wo sich international führende Kinder-Angstforscher zu einem Symposium versammelten.
„Unser Studie ist der nächste Schritt, um eine kurze, günstige und effektive Therapie für Kinder zu entwickeln, die unter Ängsten leiden oder ein hohes Risiko haben, Ängste zu entwickeln“, sagt Projektleiterin Anke Klein.
Schätzungsweise zehn Prozent aller Menschen leiden im Kindesalter an einer ausgeprägten Angst vor einem speziellen Objekt, was häufig das Risiko für andere Störungen im Verlauf des Lebens erhöht. „Wir brauchen daher eine leicht zugängliche Intervention für Kinder, die nicht stigmatisieren darf und sowohl Eltern als auch Kindern bei der Selbstkontrolle hilft“, sagt Silvia Schneider, Leiterin des Zentrums für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.