Psychologie Studie zur psychischen Gesundheit von geflüchteten Familien
Auf die besonderen Herausforderungen beim Umgang mit geflüchteten Menschen sind die meisten Ärztinnen und Ärzte bislang nicht ausreichend vorbereitet. Ein neues Projekt soll Abhilfe schaffen.
Die psychische Gesundheit von geflüchteten Familien mit Kindern zu verbessern, ist das Ziel der neuen Studie „Improve MH“, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert. Das Projekt wird am Bochumer Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit koordiniert; es ist 2019 gestartet und läuft mit einem Gesamtfördervolumen von rund 2,9 Millionen Euro bis 2024.
Schätzungsweise leidet die Hälfte aller erwachsenen Flüchtlinge unter psychischen Problemen, vor allem unter Depressionen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede erschweren oft die Behandlung. „Das Aufwachsen mit einem psychisch belasteten oder erkrankten Elternteil und ein ungünstiger Erziehungsstil sind die größten Risikofaktoren für die Entwicklung psychischer Probleme bei Kindern“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Silvia Schneider vom Lehrstuhl für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie.
Kurzbehandlung und Onlinetraining
Im Rahmen der Studie erhalten teilnehmende Eltern eine Kurzbehandlung, die ihnen hilft, mit Symptomen der Angststörung und Depression umzugehen. Außerdem nehmen sie an einem Onlinetraining teil, das einen wertschätzenden Erziehungsstil fördern soll.
„Unser Ziel ist es, das Programm so weit zu entwickeln, dass es sich in der Hausarztversorgung verbreiten kann“, erklärt Silvia Schneider.
Kooperationspartner und weitere Forschungsverbünde