Das Bochumer Forschungsteam hat einen neuen Katalysator entwickelt, der für die Industrie interessant sein könnte. © RUB, Marquard

Katalyse Selektive Umsetzung reaktiver Lithium-Verbindungen ermöglicht

Bislang entstanden in den Reaktionen stets unerwünschte Nebenprodukte. Ein neuer Katalysator eröffnet neue Anwendungen.

Forscherinnen und Forscher der RUB haben einen neuen Katalysator entwickelt, der Reaktionen zur Produktion von Pharmazeutika oder landwirtschaftlich genutzten Chemikalien katalysieren kann. Er knüpft Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen zwischen sogenannten Organo-Lithium-Verbindungen, und zwar ohne dass unerwünschte Nebenprodukte entstehen. Die Ergebnisse beschreibt das Team um Prof. Dr. Viktoria Däschlein-Gessner, Arbeitsgruppe Anorganische Chemie II, in der renommierten Zeitschrift Angewandte Chemie, online veröffentlicht am 29. Juli 2020.

Unersetzbar für viele Anwendungen

Organo-Lithium-Verbindungen gehören zu den reaktivsten Verbindungen in der Synthesechemie. „Sie sind aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften in vielen Anwendungen unersetzbar, auch im industriellen Großmaßstab“, sagt Viktoria Däschlein-Gessner, Mitglied des Exzellenzclusters Ruhr Explores Solvation, kurz Resolv. „Allerdings führt die hohe Reaktivität häufig auch zu ungewünschten Nebenreaktionen. Daher kommen Organo-Lithium-Verbindungen für manche Anwendungsgebiete bislang nur eingeschränkt oder gar nicht infrage.“

Ein Teil des Forschungsteams: Viktoria Däschlein-Gessner, Ilja Rodstein, Jens Tappen und Angela Großjohann (von links) © RUB, Marquard

Solche Einschränkungen konnte die Arbeitsgruppe von Viktoria Däschlein-Gessner mithilfe eines hoch effizienten Katalysators nun überwinden. In Zusammenarbeit mit der Industrie wollen die Bochumer Forscherinnen und Forscher die entwickelten Katalysatoren bald auf den Markt bringen.

Veröffentlicht

Mittwoch
12. August 2020
14:11 Uhr

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