Pia Steenweg ist eine der diesjährigen Preisträgerinnen des Ernst-Zander-Preises.
© Marcel Fiebrandt

Ernst-Zander-Preis 2020 Der Dienstplan, der es allen recht macht

Zwei Wirtschaftswissenschaftlerinnen wurden für ihre Doktorarbeiten ausgezeichnet. Darin geht es um das Controlling von Sach- und Dienstleistungen und um den optimalen Schichtdienstplan.

Für ihre herausragenden Doktorarbeiten wurden die beiden Wirtschaftswissenschaftlerinnen der RUB Dr. Lisa Grandjean und Dr. Pia Steenweg am 17. September 2020 mit dem diesjährigen Ernst-Zander-Preis ausgezeichnet. Lisa Grandjean entwickelte eine Methode, mit der Unternehmen Sach- und Dienstleistungen erfolgreich vermarkten können. Pia Steenweg hat Wege erarbeitet, um Dienstpläne im Schichtdienst so gut wie möglich an die Vorlieben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzupassen.

Sach- und Dienstleistungen verzahnen

Um auf dem globalisierten Markt zu bestehen, erweitern viele deutsche Maschinen- und Anlagenbauer ihr Angebot um produktbegleitende Dienstleistungen zu sogenannten hybriden Leistungsbündeln. Ein speziell darauf ausgerichtetes strategisches Controlling unterstützt die Unternehmensführung bei der Planung, Steuerung und Kontrolle, um möglichst viele Synergiepotenziale auszuschöpfen, die sich aus dem gemeinsamen Angebot von Sach- und Dienstleistungen ergeben.

Dr. Lisa Grandjean entwickelte in ihrer Dissertation eine grundlegende Konzeption einer Balanced Scorecard als Instrument für das Controlling hybrider Leistungsbündel. Anhand eines Anwendungsbeispiels veranschaulichte sie dann, wie Unternehmen so individuell unterstützt werden können. Mithilfe dieses Verfahrens können sie genau die Kennzahlen auswählen, die für die Steuerung ihrer hybriden Leistungsbündel zweckmäßig sind.

Der Dienstplan, der es allen recht macht

In Kraftwerken, beim Rettungsdienst und in anderen Berufen muss rund um die Uhr ausreichend Personal anwesend sein. Für Arbeitnehmer im Schichtbetrieb spielt die Planbarkeit von Arbeit, Dienstfrei und Urlaub eine essenzielle Rolle. Dies kann mit einem Dienstplan basierend auf einem zyklischen Schichtmodell erreicht werden, bei dem sich die Schichten in überschaubaren Abständen von wenigen Tagen wiederholen und auf Jahre planbar sind. Ein solches Modell reduziert auch den Planungsaufwand für Personalverantwortliche, die erste Erstellung ist allerdings sehr aufwendig.

Dabei unterstützen können Methoden des Operations Research. Dr. Pia Steenweg setzte sie in ihrer Arbeit ein, um Vorlieben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Dienstplanung zu integrieren.

Das optimale Büro

Pia Steenweg befasste sich neben der Arbeitszeitgestaltung auch mit Arbeitsabläufen, indem sie Abteilungen zu Büroräumen optimal zuordnet: Kurze Wege innerhalb der eigenen und zu inhaltlich angrenzenden Abteilungen werden ebenso angestrebt wie die Erfüllung der gewünschten Lage im Gebäude.

Veröffentlicht

Freitag
18. September 2020
13:56 Uhr

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