Serie Unter Druck
Henning Börm ist Professor für Alte Geschichte an der RUB. © RUB, Marquard

Geschichte Der Untergang des Römischen Reiches

Wer oder was steht im Forschungsalltag unter Druck? Bei Henning Börm ist es ein ganzes Weltreich. Wo der Druck herkam, erklärt er in unserer Serie.

Denkt man an den Untergang des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert, kommen den meisten Menschen wohl äußere Angreifer in den Sinn – Hunnen, Goten oder Vandalen –, die das Imperium von außen unter Druck gesetzt, die Grenzen überwunden und das Reichsgebiet unter sich aufgeteilt hätten: also das, was man seit dem 18. Jahrhundert als „Völkerwanderung“ interpretiert hat. Tatsächlich war die Spätantike in ganz Eurasien eine unruhige, gewalttätige Zeit. Jedoch wird immer deutlicher, dass entscheidender Druck auch von innen kam: Eine Kette von Bürgerkriegen zerstörte die Legitimität der Kaiser, die den inneren Frieden nicht mehr gewährleisten konnten. In ihrer Not erhöhte die Regierung den Steuerdruck und verlor dadurch nur noch mehr an Rückhalt. Ehrgeizige Militärs erhielten immer größeren Spielraum; und als die kaiserliche Herrschaft kollabierte, nutzten die Anführer der „barbarischen“ Kriegerverbände, die in den römischen Bürgerkriegen gekämpft hatten, ihre Chance und errichteten eigene Reiche. Mit diesen Zusammenhängen beschäftigte ich mich in meiner Forschung.

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Veröffentlicht

Donnerstag
18. März 2021
10:17 Uhr

Von

Prof. Dr. Henning Börm

Dieser Artikel ist am 3. Mai 2021 in Rubin 1/2021 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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