Flexibel und passgenau sollen Weiterbildungsangebote sein. © RUB, Marquard

Projektförderung KI macht Weiterbildung individueller

Ein Verbundprojekt entwickelt Methoden für hybride Weiterbildungen, die Vorkenntnisse und Lernstile berücksichtigen. So passen sich die Inhalte den Lernenden an.

Wie gestaltet man berufliche Weiterbildungen effektiv, sodass sie sich in den beruflichen und familiären Alltag effizient einfügen? Inwieweit kann der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) hier helfen? Diese Fragen soll das Projekt KAINE (Knowledge based learning platform with Artificial Intelligent structured content) beantworten, das am 1. September 2021 unter Koordination der Akademie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und dem Lehrstuhl für Produktionssysteme gestartet ist. Ziel ist es, Vorkenntnisse und Erfahrungen der Teilnehmenden besser im Lernverlauf zu berücksichtigen, sodass sie sich effizienter und effektiver weiterbilden können. Das Projekt wird für drei Jahre mit 2,3 Millionen Euro in der Förderlinie „INVITE – Innovationswettbewerb Digitale Plattform berufliche Weiterbildung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Kooperationspartner

Am Verbund beteiligt sind die Gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IGM, der Lehrstuhl für Produktionssysteme, die Arbeitsgruppe Bildungspsychologie und die Akademie der RUB sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, das Bochumer Institut Technologie, IG Metall Bildungszentrum Sprockhövel und die Deutsche Edelstahlwerke Karrierewerkstatt.

Qualität von Lernmaterialien prüfen

Wissen und Lernmaterialien sind online üppig frei zugänglich – Lernende können die Qualität aber schwer einschätzen. Diese Aufgabe übernimmt das Projektteam. Wissenschaftliche Fundierung, Qualität, didaktische Aufbereitung und Aktualität liegen der Strukturierung zugrunde.

Da die Teilnehmenden berufsbegleitender Weiterbildung aus unterschiedlichen Branchen kommen und viele spannende Erfahrungen mitbringen, ist es in Präsenzveranstaltungen Aufgabe der Lehrenden, diese Vorkenntnisse auf einen Nenner zu bringen und die Kleingruppe zum gemeinsamen Lernziel zu bringen. In einer heute üblichen Online-Lernphase funktioniert das nicht. Im Projekt wird daher ein neuartiges Lernmanagementsystem entwickelt.

Chat- und Voicebots begleiten den Lernprozess

Die Begleitung des Lernverlaufs durch einen Voice- beziehungsweise Chatbot ermöglicht die zeitlich und räumlich unabhängige Unterstützung. Zur Lernstandsdiagnostik wird der Lernverlauf durch ein Interview mit dem vorgesehenen Weiterbildungskonzept abgeglichen und wenn möglich durch individualisierte Hilfen ergänzt. Durch regelmäßige Befragungen der Teilnehmenden werden die Beratung kontinuierlich verbessert und die Nachhaltigkeit des Lernprozesses erhöht.

Veröffentlicht

Freitag
17. September 2021
09:19 Uhr

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