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Bauwerke materialschonend planen und lang erhalten
Bis 2030 wird unsere Forschung dazu beitragen, dass Bauen mit Beton deutlich klimafreundlicher und ressourcenschonender wird. Für den Neubau entwickeln wir Entwurfsmethoden, um besonders effektive Formen zu finden. Mit topologischer Optimierung wird die Struktur in Richtung des Kraftflusses ausgerichtet, denn Beton ist – wie seine innere Bewehrung – beliebig formbar. Gegenüber konventionellen Bauweisen reduzieren sich die eingesetzten Materialmengen um bis zu 50 Prozent und mehr, was wir auch im Labor an realen Prototypen zeigen.
Zudem arbeiten wir an Erhalt und Rehabilitation von bestehenden Bauwerken. Ziel ist es, zum Beispiel Brücken länger sicher nutzen zu können und – falls dazu nötig – zu verstärken. Die Bauwerke werden mit Sensoren ausgestattet, um aus den realen Messdaten verbesserte Rechenmodelle abzuleiten, mit denen sich die Restnutzungsdauer abschätzen lässt. Mit der Methode der Temperaturinduktion können Bauwerke zudem weit effektiver verstärkt werden, da die Induktion die Tragwirkung der Verstärkungsbewehrung stark erhöht.
Im Jahr 2015 haben sich die Vereinten Nationen auf 17 dringende Handlungsfelder verständigt, die von der Beendigung der Armut und des Hungers bis hin zu Klimaschutz, Gleichstellung oder Transparenz in Institutionen reichen. Die Agenda für nachhaltige Entwicklung ist ein Fahrplan bis zum Jahr 2030, der sich an Regierungen weltweit, aber auch an die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft richtet – alle sollen ihr Handeln an den Zielen ausrichten. Die Vision ist, Menschen in aller Welt ein Leben in Wohlstand und Frieden zu ermöglichen und unseren Planeten vor weiterer Schädigung zu schützen. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RUB tragen mit ihrer Forschung zu der Agenda 2030 bei.
Die Forschung von Peter Mark trägt zu Ziel 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ bei.