In dieser Apparatur wird an der RUB die Produktion des neuen Lösungsmittels Dimethylfuran in kleinem Maßstab erprobt.
© Mareile Silvia Rohlf

Neues Projekt Ein biobasiertes Lösungsmittel für Farben und Lacke

Bislang ist nur ein kleiner Teil der etablierten Lösungsmittel biobasiert. Das möchte das Projektteam ändern – und denkt dabei die gesamte Prozesskette von Anfang bis Ende mit.

Weltweit werden jedes Jahr etwa 20 Millionen Tonnen Lösungsmittel verbraucht, von denen bisher nur ein kleiner Teil biobasiert hergestellt wird. Ein internationales Projektteam möchte mit Dimethylfuran eine Alternative zu etablierten Lösungsmitteln bereitstellen. Der Stoff ist biobasiert und bioabbaubar. Für das Vorhaben kooperieren die RUB, das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Straubing und der Industriepartner AURO Pflanzenchemie AG. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt von Oktober 2022 bis September 2025 mit 214.200 Euro.

Ausgangspunkt für die Arbeiten ist die Substanz 5-Hydroxymethylfurfural (HMF), die sich aus Biomasse gewinnen und in Dimethylfuran (DMF) umwandeln lässt. Das Verfahren dafür haben Forschende der RUB um Prof. Dr. Martin Muhler und Dr. Baoxiang Peng vom Lehrstuhl für Technische Chemie bereits in einem Vorgängerprojekt etabliert. Im aktuellen Forschungsvorhaben wollen sie den Katalysator und die Reaktionsbedingungen optimieren, um die Basis für eine industrielle Produktion von DMF zu legen.

Das IGB-Team wird die katalytische Reaktion auf einen 40-fach größeren Maßstab hochskalieren. Zusammen mit dem Industriepartner AURO werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schließlich fertig ausgearbeitete Rezepte für den Einsatz von DMF als Lösungsmittel zur Verfügung stellen und in der Produktion von Naturfarben erproben.

Veröffentlicht

Donnerstag
08. September 2022
10:57 Uhr

Teilen