Psychologie Borderline und Muttersein
Mütter mit Borderline-Persönlichkeitsstörung sind herzlich eingeladen zur Teilnahme an der Studie „ProChild“. Anmeldungen sind nicht mehr möglich.
Update vom 25.4.2024
Es können keine weiteren Personen mehr in die Studie eingeschlossen werden.
Ursprünglicher Text
Das Miteinander mit Kindern ist geprägt von vielen Freuden, gleichzeitig sind die ersten Jahre der Kindererziehung häufig mit Umstellungen verbunden, die nicht immer leicht zu bewältigen sind. Mütter mit Borderline-Persönlichkeitsstörung stehen häufig besonderen Herausforderungen bei der Erziehung und im Umgang mit ihren Kindern gegenüber. Die Studie „ProChild“ am Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum (FBZ) untersucht, welche Unterstützung Betroffenen helfen kann. Dafür werden Mütter mit Boderline-Persönlichkeitsstörung mit Kindern zwischen sechs Monaten und sechs Jahren gesucht. Alle Infos sind online.
Gruppentraining für Mütter
Die Mütter können im Rahmen der Studie ein zwölfwöchiges ambulantes Gruppentraining im FBZ absolvieren. „Wir möchten überprüfen, inwieweit Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung von einem Gruppentraining profitieren, und ob sich dieses Training auch positiv auf die psychische Gesundheit der Kinder auswirkt“, erklärt Melanie Wieschmann, eine der Studienleiterinnen. „Die bisherigen Teilnehmerinnen haben sich über die Studie sehr positiv geäußert“, erzählt Melanie Wieschmann. „Sie haben unter anderem betont, dass es sehr gutgetan habe, über schwierige Situationen mit dem Kind zu sprechen und sich in der Gruppe auszutauschen. Als hilfreich wurde auch empfunden, genau das Thema Muttersein im Zusammenhang mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung bearbeiten zu können.“
Darüber hinaus soll untersucht werden, wie psychische Störungen die Mutter-Kind-Beziehung und die Emotionsregulation der Kinder beeinflussen. „Aus dem bisherigen Studienverlauf haben wir den Eindruck gewonnen, dass Kinder von betroffenen Müttern einen deutlich stärkeren negativen Affekt zeigen und dieser schneller auftritt als bei Kindern von psychisch gesunden Müttern“, berichtet Melanie Wieschmann. Auch deuten sich Tendenzen an, dass Kinder psychisch erkrankter Mütter ebenfalls psychische Auffälligkeiten zeigen.