Softwarepreis für Serious Game Kinder lernen Fakten von Fakes unterscheiden
Spielerisch Medienkompetenz vermitteln – das kann das Spiel „Facts & Fakes 2“ so gut, dass es dafür ausgezeichnet wurde.
Der Deutsche Kindersoftwarepreis TOMMI hat in diesem Jahr den ersten Preis in der Kategorie Jugendpreis Bildung an das Serious Game „Facts & Fakes 2“ vergeben. Philipp Marten vom Institut für Erziehungswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum war an der Entwicklung maßgeblich beteiligt und vor allem für die Erstellung der kompetenzfördernden Inhalte verantwortlich. „Es geht darum, spielerisch Strategien einzuüben, die helfen, echte von falschen Informationen im Internet zu unterscheiden“, so Philipp Marten. „Dazu gehört es zum Beispiel, Quellen ausfindig zu machen und zu bewerten.“ Der Preis wurde Anfang Dezember 2023 live auf Kika verliehen.
Der Preis
Wie kompetent ist eine Quelle?
Facts & Fakes 2 spricht Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren an. Über eine lebensechte Smartphone-Oberfläche mit bekannten Funktionen beliebter Apps und Websites lösen die Jugendlichen mit Unterstützung des Roboters Leo und vier virtuellen Freunden spannende Fälle zu MINT-Themen. Nicht nur Texte, sondern auch geteilte Sprachnachrichten, Bilder und Videos werden im Spiel kritisch hinterfragt. „Ziel ist es, Jugendliche spielerisch für die Gefahren von Falschinformationen und Fake News im Internet zu sensibilisieren und sie zu einem kritischen Umgang mit Informationen aus dem Internet zu erziehen“, erklärt Philipp Marten. „Was kann ich zum Beispiel tun, wenn die Quelle einer Information nicht offensichtlich ist? Wie finde ich heraus, ob eine Quelle vertrauenswürdig ist, ob sie überhaupt dazu fähig ist, mir korrekte Informationen zu liefern und ob sie mir diese auch geben möchte oder vielleicht Interessenskonflikte bestehen?“
Der Deutsche Kindersoftwarepreis wird in einem zweistufigen Verfahren vergeben. Eine Fachjury wählt aus der Vielzahl der Einreichungen die Nominierungen aus, und anschließend stimmt eine Kinderjury in rund 20 Bibliotheken über ihre Favoriten ab. Der Fachjury des TOMMI-Preises gefiel vor allem die Relevanz für die Zielgruppe der 10- bis 13-Jährigen, die durch die Fokussierung auf Social Media und Messenger-Dienste abgedeckt wird. Dies mache das Angebot besonders interessant für Kinder im Übergang zur Adoleszenz. Die Jugendjury lobte die App für ihre pädagogischen Inhalte: „Wir finden dieses Thema wichtig, recherchieren gerne und prüfen verschiedene Artikel auf ihre Vertrauenswürdigkeit.“