Biologie Wie Fruchtfliegen CO2 erkennen
CO2 ist für Insekten eine wichtige Informationsquelle. Die Rezeptoren, die ihnen bei der Detektion helfen, könnten aber auch für ganz andere Anwendungen nützlich sein.
Mücken auf der Suche nach Blut oder Fruchtfliegen auf der Suche nach einem Ort für die Eiablage orientieren sich unter anderem mithilfe von CO2, das bei der Atmung oder im Gärprozess entsteht. In Mücken wurde bereits ein Komplex aus unterschiedlichen Geruchsrezeptoren gefunden, der CO2 wahrnehmen kann. Forschende der Ruhr-Universität Bochum zeigten nun, dass auch einzelne Rezeptoren aus Fruchtfliegen CO2 detektieren können. Darüber hinaus identifizierten sie Moleküle, die die CO2-Rezeptoren blockierten. Das Team um Dr. Paul Ziemba, Alina Mück und Prof. Dr. Klemens Störtkuhl von der Arbeitsgruppe Sinnesphysiologie berichtet über die Ergebnisse in der Zeitschrift PLOS ONE, online erschienen am 29. Dezember 2023.
Biosensor in Arbeit
Die neuen Erkenntnisse sollen in die Entwicklung eines CO2-Biosensors einfließen, an der das Bochumer Team in Kooperation mit dem Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme in Stuttgart forscht. „Damit wollen wir CO2 in flüssigen Medien nachweisen können, was bislang nicht möglich ist“, so Störtkuhl. CO2-Sensoren werden beispielsweise auf der Internationalen Raumstation benötigt, wo sie möglichst wenig Energie verbrauchen dürfen. Da physikalische Messverfahren energetisch ungünstig sind, könnte ein Biosensor von Vorteil sein. Auch andere flüchtige Substanzen sollen künftig mit dem Sensor detektiert werden können.